Museumsgeschichten

Museumsgeschichten

In jeder Museumssammlung stecken unzählige Geschichten. Und erzählt sie hier.

mmBE, der Verein der Museen im Kanton Bern, hat sie anlässlich seines 20-Jahre-Jubiläums zu sammeln begonnen.

05/09/2024

Nürnberger Mikroskop

Ein Mikroskop aus Holz und Pappe? Genau daraus besteht das weit verbreitete, sogenannte «Nürnberger Mikroskop». Von Mitte des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts werden in Nürnberg solche einfachen Mikroskope hergestellt. Sie genügen nicht wissenschaftlichen Anforderungen, sondern dienen eher der Unterhaltung von Laien.

Abbildung: Nürnberger Mikroskop (Medizinsammlung Inselspital Bern, Inv.-Nr. 15899)

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Nuremberg Microscope

A microscope made of wood and cardboard? That's precisely what the widely popular "Nuremberg Microscope" is made of. From the mid-18th to the mid-19th century, such simple microscopes were manufactured in Nuremberg. They did not meet scientific standards but rather served to entertain amateurs.

Figure: Nuremberg Microscope (Medical Collection of Inselspital Bern, Inv. No. 15899)

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Photos from Schloss Burgdorf's post 05/09/2024
28/08/2024

Wie denkt ihr an eure Verstorbenen?
In Neuirland, eine Insel in Papua Neuguinea, die etwa 1,5 Mal so gross ist wie der Bodensee, feiern die Menschen unter anderem ein Totenfest namens Malanggan. Für dieses Fest lassen die Hinterbliebenen solche Ahnenfiguren schnitzen. Diese Schnitzereien wurden bei einem professionellen Schnitzer in Auftrag gegeben. Im Beisein der Ahnenfiguren werden die gegenseitigen Verpflichtungen der Verwandtschaftsgruppen durch Muschelgeld und Spenden von geschlachteten Schweinen eingelöst und zugleich neu bekräftigt. Die Figuren und Friese sind voller Anspielungen auf die tote Person.
Das Malanggan Fries wurde 1922 von einem deutschen Ethnografica-Händler gekauft. Dieses Objekt wird aktuell im Rahmen des Provenienzforschungsprojekts untersucht. Ihr könnt es in der Wunderkammer Vanitas anschauen.

Unsere Herbst-Serie: Wir stellen euch 10 Bijous aus unserer Sammlung vor. Mehr entdeckt ihr auf kimnet.ch

Photos from Ballenberg, Freilichtmuseum der Schweiz's post 26/08/2024
Ein Stück Emmentaler Kultur verlässt die Region - Carmen Simon, Museumsleiterin vom Chüechlihus im Wochengespräch 26/08/2024

Ein Stück Emmentaler Kultur verlässt die Region - Carmen Simon, Museumsleiterin vom Chüechlihus im Wochengespräch Das Regionalmuseum Chüechlihus in Langnau i.E. sammelt und bewahrt Kulturgut aus dem Emmental. Über Jahre hinweg haben sich dabei hunderte Objekte angesammelt, die mehrfach vorhanden oder unvollständig sind. Mit dem Projekt Entsammeln hat das Museum über drei Jahre hinweg diese Gegenstände aus....

26/08/2024

Ein Holzblock für "dumme, störrische Weibsbilder"
https://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=zgh-002%3A2020%3A82%3A%3A415 #364

Photos from Schloss Spiez am Thunersee's post 22/08/2024
22/08/2024

Royaler Besuch

Die neue Kinderklinik ist ein Vorzeigeobjekt. Zum «Jahr des Kindes» lässt sich der Schweizer Bundespräsident Hans Hürlimann mit seiner Frau Marie Theres die Räumlichkeiten zeigen. Im Juni 1979 kommt sogar königlicher Besuch auf Visite vorbei: Klinikdirektor Ettore Rossi führt die spanische Königin Sophia publikums- und medienwirksam durch die ein Jahr zuvor eingeweihte Kinderklinik.

Abbildung: Königin Sophia von Spanien zu Besuch in der Kinderklinik, 1979 (Staatsarchiv Bern, Insel II 4078)

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A Royal Visit to the Children's Clinic

The new children's clinic at the Inselspital is a showcase. During the "Year of the Child," Swiss Federal President Hans Hürlimann and his wife Marie Theres are shown around the premises. In June 1979, the clinic even receives a royal visit: Ettore Rossi guides Queen Sophia of Spain through the newly inaugurated children's clinic, creating a significant public and media event.

Figure: Queen Sophia of Spain visits the children's clinic in 1979 (State Archives Bern, Insel II 4078)

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20/08/2024

Das Foto zeigt Instrumente und Material für eine Lokalanästhesie (LA), wie etwa Tupfer, Kompressen und Spritzen.

Manchmal findet sich beim Aufräumen Unverhofftes: Im Altbestand haben Mitarbeitende verschiedene Fotos aus den 1970er Jahren entdeckt. Sie zeigen das benötigte Material für anästhetische Verfahren. Die Fotos stammen aus dem Inselspital und wurden wahrscheinlich für die interne Schulung genutzt.

Heute können sie die Sammlungsobjekte ergänzen. Denn sie geben Auskunft über die konkrete Anwendung einzelner Instrumente. Denn ein Instrument genügt selten. Mediziner:innen nutzen für Eingriffe meistens ein ganzes Set an aufeinander abgestimmten Instrumenten und Material.

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The photo shows instruments and materials such as swabs, compresses, and syringes for local anesthesia.

Sometimes, unexpected treasures are found while tidying up: Staff members have discovered various photos from the 1970s in our collection. These photos show the materials required for anesthetic procedures at the Inselspital and were likely used for internal training.

Today, they enrich our collection by providing insights into the specific application of individual instruments. Rarely does one instrument suffice; medical professionals typically use a complete set of coordinated instruments and materials for procedures.

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20/08/2024

Der Goldhähnchentyrann (Calyptura cristata) aus den brasilianischen Regenwäldern wurde vor rund 30 Jahren das letzte Mal in freier Wildbahn beobachtet. Die Naturschutzorganisation BirdLife International stuft die Art als vom Aussterben bedroht ein. Aber es ist wahrscheinlich, dass sie bereits ausgestorben ist. Auch in Museen gibt es kaum Präparate dieser Vogelart. Bei der Aufarbeitung seiner Wirbeltiersammlung hat das Naturhistorische Museum Bern nun ein Exemplar entdeckt.

https://www.nmbe.ch/de/forschung-und-sammlung/verschollener-regenwald-vogel-der-sammlung-aufgetaucht

14/08/2024
12/08/2024

Kann das sein?! Es gibt Tiere, die können ihre Schwänze oder Beine nachwachsen lassen. Aber ganze Köpfe, ist das auch möglich? Wir haben bei unserer Wirbeltier-Kuratorin Anne-Claire Fabre nachgefragt.

https://youtu.be/bshJqgRdIq8

27/07/2024

Aktuelles von der Baustelle - wir haben eine Entdeckung gemacht! 🕵️‍♂️
Beim Abbau des zweiten Obergeschosses wurde im Mauerwerk ein Stück Holz mit dieser Zeichnung entdeckt. Was denkst du, was dies zu bedeuten hat? 🧐

Photos from Schloss Jegenstorf's post 15/07/2024
22/06/2024

Video-Bronchoskop

In der Medizinsammlung befinden sich zwei Bronchoskope («Lungenspiegel») inklusive einer Kaltlichquelle und einer dazugehörigen Kamera von Olympus. Sie stehen beispielhaft für die zunehmende Bedeutung der flexiblen Video-Endoskopie für verschiedene Fachbereiche seit den 1990er Jahren.
Die Geschichte der Bronchoskopie geht bis in die Zeit um 1900 zurück. Der deutsche HNO-Arzt, Gustav Killian, stellt 1898 der Fachwelt das Verfahren der «Lungenspiegelung» vor. Doch erst als die Endoskope ab 1960 beweglich werden und eine neue Lichtquelle eingeführt wird, kann die Bronchoskopie zum Standard werden. Diese Instrumente bilden auch die Voraussetzung für minimalinvasive Eingriffe, die eine der wichtigsten chirurgischen Entwicklungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts darstellen.

Abbildung: Video-Bronchoskop (Medizinsammlung Inselspital Bern, Inv.-Nr. 14587)

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Video bronchoscope

In the medical collection there are two bronchoscopes ("lung scopes") including a cold light source and an associated camera by Olympus. They exemplify the increasing importance of flexible video endoscopy for various medical specialities since the 1990s.
The history of bronchoscopy dates back to around 1900. In 1898, the German ENT specialist Gustav Killian introduced the procedure of "lung endoscopy" to the medical community. However, it was not until the 1960s, when endoscopes became flexible and a new light source was introduced, that bronchoscopy became astandard in medical practice.These instruments also laid the foundations for minimally invasive procedures, which are one of the most important surgical developments of the second half of the 20th century.

Figure: Video bronchoscope (Inselspital Bern Medical Collection, Inv. No. 14587)

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06/06/2024

Seit sich die Medizin in schriftlichen Quellen fassen lässt, gibt es Versuche, in den Körper zu blicken. Mit sogenannten Spekula versuchen Ärzte, Körperhöhlen zu inspizieren. Zwei Probleme begleiten diese Versuche: Erstens sind die Lichtverhältnisse oft ungenügend und zweitens ist die Bildübertragung zum Auge des Betrachters schwierig. Deshalb bleibt lange das Aufschneiden des Körpers nach dem Tod die einzige Möglichkeit, einen direkten Einblick in die Struktur und die Vorgänge im Inneren zu erhalten.

Eine entscheidende Voraussetzung für die Einführung von endoskopischen Instrumenten ist nicht etwa eine technische Entwicklung, sondern ein medizinischer Paradigmenwechsel. Noch im 18. Jahrhundert berufen sich die Ärzte auf die Viersäftelehre. Krankheiten gelten dabei als ein Ungleichgewicht der Körpersäfte. Erst Ende des 18. Jahrhunderts setzt sich die Vorstellung durch, dass Krankheiten zu bestimmten Organen gehören. Damit erhalten Krankheiten also einen identifizierbaren ‘Ort’. Diese Vorstellung ist nicht nur ausschlaggebend für das Abhören und Abklopfen des Körpers, sondern auch für das genaue Hinschauen.

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Ever since medicine has been documented in written sources, there have been endeavors to peer inside the body. Using instruments known as specula, doctors attempt to inspect body cavities. However, two challenges accompany these efforts: firstly, inadequate lighting conditions, and secondly, the difficulty in transmitting images to the observer's eye. Consequently, for a considerable time, post-mortem dissection remained the sole method to directly observe the inner structure and processes of the body.

An important prerequisite for the development of endoscopic instruments was not a technical advancement, but rather a paradigm shift in medicine. Even in the 18th century, physicians adhered to the theory of humors, considering diseases as imbalances of bodily fluids. It wasn't until the late 18th century that the notion emerged that diseases are associated with specific organs. This gave diseases an identifiable 'location' within the human body.

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Photos from Zentrum Paul Klee's post 01/06/2024
24/05/2024

Zystoskop, um 1900

Von den ersten Endoskop-Modellen des 19. Jahrhunderts finden sich keine Spuren in der Medizinsammlung. Zu den ältesten Exemplaren in der Sammlung gehört ein Zystoskop nach Nitze aus der Zeit um 1900. Es stammt aus der Berliner Werkstatt von Louis und Heinrich Loewenstein, mit denen der Endoskopie-Pionier Maximilian Nitze ab 1896 mehrere Modelle entwickelt. Es handelt sich um ein sogenanntes «Irrigations-Kystoskop», das Flüssigkeit in die Blase ein- und wieder ausleiten kann. Damit können sowohl Verunreinigungen der Optik beseitigt, als auch trüber Blaseninhalt klargespült werden. Das Zystoskop der Medizinsammlung besteht aus drei Teilen und einem Katheter, der sich durch eine Leitung bis in die Harnblase einschieben lässt. An der Spitze befindet sich die Mignonlampe, die über ein Kabel und eine stromleitende Zange mit Strom versorgt wird.

Abbildung: Irrigationszystoskop nach Nitze, um 1900 (Institut für Medizingeschichte Universität Bern, Inv.-Nr. 4036)

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Cystoscope, around 1900

None of the early endoscope models of the 19th century have been preserved in the Medical Collection. One of the oldest specimens in the collection is a cystoscope after Nitze from around 1900. It originates from the Berlin workshop of Louis and Heinrich Loewenstein, with whom the endoscopy pioneer Maximilian Nitze developed several models from 1896 onwards. It is a so-called "irrigation cystoscope", which can introduce fluid into the bladder and drain it out again. It can be used both to remove impurities from the optics and to flush out cloudy bladder contents. The cystoscope in the medical collection consists of three parts and a catheter that can be inserted through a tube into the bladder. At the tip of the endoscope is a so-called mignon lamp, which is powered via a cable and conductive forceps.

Figure: Irrigation cystoscope after Nitze, around 1900 (Institute for the History of Medicine, University of Bern, Inv. No. 4036)

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24/05/2024

Here it is -my 17th book. Julie of Saxe Coburg’s fascinating story will be published in UK 13 February 2025. Now preordering on Amazon UK. US cover to follow soon. Please tell your friends especially Romanov fans

Vorsicht! Sensible Objekte 18/05/2024

Vorsicht! Sensible Objekte Echthaar Entsammeln: Gründe und Vorgehen Das Regionalmuseum Chüechlihus hat in einer gross angelegten Abstimmung mit der Bevölkerung beschlossen, rund 400 Objekte und Materialien aus seiner Sammlung zu entlassen. Diese Auswahl umfasst erstmals auch besonders sensible Objekte wie Echthaare. Da es ...

15/05/2024

1934 Untersuchungsobjekte

Ein Aufenthalt in einem Universitätskrankenhaus wie dem Inselspital bietet einen grossen Vorteil: Patientinnen und Patienten erhalten eine hervorragende medizinische Versorgung. Es gibt jedoch auch eine Kehrseite: Sie sind Untersuchungs- und Lernobjekte für die Medizinstudierenden. Früher wurden sie oft im Hörsaal vor grossem Publikum als wissenschaftlicher Fall präsentiert. Heute wird dem respektvollen Umgang mit Patientinnen und Patienten und dem Lernen in der Kleingruppe grösseres Gewicht beigemessen.
Abbildung: Unterricht am Patienten mit Fritz de Quervain im Hörsaal (rechts), 1934 (Staatsarchiv Bern, FN Jost N 1697)

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1934 Examination objects

A stay in a university hospital such as the Inselspital offers a significant advantage: patients receive the best medical care available. However, there is also a downside: patients also serve as subjects for examination and learning for medical students. In the past, they were often presented as a scientific cases before large audiences in lecture halls. Today, greater emphasis is placed on the respectful interaction with patients and learning in small groups.

Figure: Lessons on patients with Fritz de Quervain in the lecture hall (right), 1934 (Bern State Archives, FN Jost N 1697)

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09/05/2024

Im Rahmen eines internationalen Erhaltungsprojekts züchtet das Naturhistorische Museum Bern seit April 2024 die stark vom Aussterben bedrohten Rio-Pescado-Stummelfusskröten. 12 Tiere sind vom Zoo Basel in ein Terrarium im Museum gezogen. Ziel des Projekts ist die Erhaltung dieser schönen Art, um sie eines Tages möglichst in geschützten Resten ihres vom Chytridpilz befreiten, südamerikanischen Lebensraumes wieder anzusiedeln. Das NMBE hält die Öffentlichkeit über die Entwicklungen in seinem Stummelfusskröten-Terrarium auf dem Laufenden.

https://www.nmbe.ch/de/forschung-und-sammlung/eine-kroetenrettung-im-museum

Citizen Conservation Zoo Basel

09/05/2024

In diesem Bild brachte Paul Klee die Farben nicht kontrolliert in Form aufs Papier. Er liess die flüssige Aquarellfarbe auf dem vorher angefeuchtete Papier zerfliessen. Die Pflanzen oder Bäume «wachsen» so automatisch durch die Eigenheiten der Technik. Paul Klee nutzt die flüssige Aquarellfarbe, um die Natur aus der Gegend von Sugiez am Murtensee darzustellen. Durch die Technik entsteht ein impressionistischer Charakter und eine Stimmung, anstatt eine detaillierte Landschaft abzubilden.

Entdecke die Verbindung von Kunst und Natur in «Kosmos Klee. Die Sammlung»
Erfahre mehr auf zpk.org/KosmosKlee.

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In this painting, Paul Klee did not apply the colours to the paper in a controlled manner. He allowed the liquid watercolour to flow onto the previously moistened paper. The plants or trees thus "grow" automatically due to the peculiarities of the technique. Paul Klee used liquid watercolour to depict nature from the Sugiez region on Lake Murten. The technique creates an impressionistic character and mood rather than depicting a detailed landscape.

Discover the connection between art and nature in "Kosmos Klee. The Collection"
Find out more at zpk.org/KosmosKlee.

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🖼 Paul Klee, Kanal b. Sugiez, 1910, Aquarell und Feder auf Papier auf Karton, 15 x 22 cm, Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Paula Lotmar