Le germanophone
Motivation ist wie Erziehung ein Prozess: Am Anfang öffnet man den Kindern eine Tür
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Wechselnde Erzählperspektiven
Es kann auch vorkommen, dass sich die Erzählperspektive innerhalb eines literarischen Werkes verändert. Dadurch erhält der Leser neue Einblicke in die Geschichte und in die Charaktere.
Diese Veränderung ist …
ein Sprung zwischen Charakteren — bei personalem und Ich-Erzähler, oder
ein Sprung zwischen den vier verschiedenen Erzählperspektiven.
Tipp: Wenn du verschiedene Textpassagen analysierst, bestimme die Erzählperspektive für jeden Abschnitt neu
Der Ich-Erzähler beschreibt die Geschichte ebenfalls aus der Sicht eines bestimmten Charakters. Er unterscheidet sich von dem personalen Erzähler nur dadurch, dass er die Ich-Form verwendet. Meistens ist der Ich-Erzähler der Protagonist, also der Hauptcharakter der Geschichte.
Erzählendes Ich und Erlebendes Ich
Das erzählende Ich hat die Handlung der Geschichte bereits erlebt und erzählt sie im Rückblick. Es kann – wie der auktoriale Erzähler – die Handlung vorwegnehmen und kommentieren.
Das erlebende Ich erzählt die Handlung der Geschichte, während sie erlebt wird. Es weiß also nur, was im Moment passiert.
Personalpronomen: ich (1. Person)
Beispiel erzählendes Ich: Ich hatte an diesem Morgen meinen Regenschirm vergessen, da ich wieder einmal verschlafen hatte. Davon war ich gar nicht begeistert. Zum Glück ist an dem Tag später noch die Sonne herausgekommen.
Beispiel erlebendes Ich: Ich ziehe meine Jacke enger um meinen Körper in der Hoffnung, den Wind und Regen etwas abzuhalten. Ich habe heute Morgen verschlafen und deshalb meinen Regenschirm vergessen. Ich hasse dieses kalte Wetter!
Der neutrale Erzähler ist wie der auktoriale Erzähler nicht Teil der fiktiven Welt. Jedoch weiß er nur über von außen wahrnehmbare Dinge Bescheid. Das bedeutet, er beschreibt lediglich, was in der Geschichte passiert. Dabei gibt er keine weiteren Informationen und macht auch keine Kommentare. Also hat er …
keinen Einblick in die Vergangenheit oder Zukunft, und
keinen Einblick in die Gedanken oder Gefühle der anderen Charaktere.
Personalpronomen: er/sie (3. Person)
Beispiel: Es regnete und Lukas zog sich seine Jacke enger um den Körper. Er hatte seinen Regenschirm vergessen.
Die Personale Erzählperspektive beschreibt die Geschichte aus der Perspektive eines bestimmten Charakters. Er ist also Teil der fiktiven Welt. Dabei ist sein Wissen über die fiktive Welt auf das beschränkt, was der Charakter weiß. Daher kann er …
Gefühle und Gedanken von nur einem bestimmten Charakter darstellen, und
nicht in die Vergangenheit oder Zukunft schauen.
Der Fokus des personalen Erzählers kann innerhalb der Geschichte wechseln, aber er ist immer auf das Wissen des jeweiligen Charakters beschränkt.
Personalpronomen: er/sie (3. Person)
Beispiel: Lukas zog sich seine Jacke enger um den Körper in der Hoffnung, den Wind und den Regen etwas abzuhalten. Er hatte verschlafen und deshalb seinen Regenschirm vergessen. Er hasste dieses kalte Wetter
Der auktoriale Erzähler ist allwissend: Er weiß über alle Fakten der fiktiven Welt Bescheid. Die fiktive Welt ist die Welt, in der die Geschichte spielt. Jedoch ist der auktoriale Erzähler nicht Teil der fiktiven Welt: Er betrachtet sie von außen. Deshalb kann er …
in Rückblenden Geschehnisse aus der Vergangenheit wiedergeben,
in Vorwegnahmen in die Zukunft schauen,
Zusammenhänge erklären,
in die Gedanken und Gefühle aller Charaktere um ihn herum blicken und
Handlungen, Gedanken und Gefühle wertend kommentieren.
Personalpronomen: er/sie (3. Person)
Beispiel: Lukas zog sich seine Jacke enger um den Körper in der Hoffnung, den Wind und den Regen etwas abzuhalten. Er hatte heute Morgen wieder einmal verschlafen (schon das dritte Mal diese Woche, dachte seine Mutter kopfschüttelnd) und deshalb seinen Regenschirm vergessen. Was Lukas nicht wusste: Am Nachmittag würde der Regen aufhören und die Sonne herauskommen.
Man unterscheidet zwischen 4 Erzählperspektiven: dem auktorialen Erzähler , dem personalen Erzähler , dem neutralen Erzähler und dem Ich-Erzähler .
Um die Erzählperspektive zu bestimmen, musst du auf inhaltliche und formale Merkmale achten:
Inhaltlich fragst du dich: Wie viel weiß der Erzähler über die Handlung und die Charaktere der Geschichte?
Formal fragst du dich: Welche Personalpronomen – also „ich“, „er“, oder „sie“ – benutzt der Erzähler beim Erzählen der Geschichte?
Die Antworten auf diese Fragen verraten dir, um welche Erzählsituation es sich handelt. Erinnere dich an die Kamera: Bei der Erzählsituation fragst du dich, wie die Kamera ausgerichtet ist.
Erzählperspektive, Erzählperspektiven, Erzähler, Auktoriale Erzählperspektive, Neutrale Erzählperspektive, personale Erzählperspektive, Ich Erzählperspektive
Was ist eine Erzählperspektive?
Die Erzählperspektive beschreibt die Sichtweise des Erzählers. Der Erzähler ist die Stimme, die dir die Geschichte erzählt. Du kannst ihn dir wie eine Kameralinse vorstellen. Durch diese Kameralinse verfolgt der Leser die Handlung. Je nachdem, wo die Kamera steht, erhält der Leser unterschiedliche Einblicke in die Geschichte.
Du kannst die Erzählperspektive auch als Erzählform oder Erzählsituation bezeichnen. Insgesamt gibt es 4 Erzählperspektiven: auktorialer Erzähler , personaler Erzähler , neutraler Erzähler und Ich-Erzähler .
Wichtig
Verwechsle nicht den Erzähler mit dem Autor! Der Autor weiß immer alles über die Geschichte — er hat sie schließlich geschrieben. Der Erzähler dagegen hat je nach Erzählperspektive unterschiedliche Einblicke in die Geschehnisse und Charaktere.
Heute sprechen wir über die Erzählperspektive