RR Performance
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"Kunst ist ein Gespräch der Welt mit sich selbst durch das Medium des Künstlers" Bildhauer Norbert Kricke 1974
http://www.reschkowski.de/
http://www.youtube.com/watch?v=Bh-B6xYvLAc
Ich erlaube mir, hier einen bewegenden Beitrag, von meiner Künstler-Kollegin Dagmar Reiche https://www.facebook.com/designreiche zu posten, die ich sehr schätze und last but not least ihre exzellente Kunst und ihr Engagement in, um und mir ihrer Kunst.
Ihren Beitrag hat sie aktuell auf LinkedIn gepostet und mit ihrem entsprechenden Podcast verlinkt:
>>“Hier auf Linkedin, auf Insta und FB, auf TicToc und YouTube - wo auch immer man online unterwegs ist, finden sich zahlreiche Kunstschaffende, die sich selbst vermarkten. Oder Hinweise auf Bücher, Akademien und Kurse, die ihnen beibringen, wie Selbstmarketing funktioniert.
Ja, ich weiß, das ist das neue Leben als Künstlerin. Wer braucht schon eine Galerie, wo doch heute so viele Möglichkeiten bestehen, alles selbst in die Hand zu nehmen. Falls man die Klaviatur der Selfpromotion nicht ausreichend beherrscht, hat man halt nicht genug geübt. Ein kritischer Blick auf dieses System in meinem neuen Blogartikel:”>”In einem von “berufenen Kreativlingen” überfluteten “Kunstbetriebs-System”, in dem die Kunst einerseits zur schnöden Ware verkommen ist, andererseits zur narzistischen Trophäe und Content-Unterhaltungsstoff für die digital-virtuelle Welt, laufen sich die “Berufenen künstlerischen Sinnstifter”, -die es immer gab,-und ihre Schaffenskraft ihrer Kunst widmen,-auf Dauer tot.
Nun das ist kein neues Phänomen, das gab es auch schon in anderen Epochen, beispielsweise im niederländischen Barock oder im Impressionismus, nur um zwei signifikante Beispiele anzuführen.
Allerdings ist der “Kuchen”, der zu verteilenden Aufmerksamkeit, Anerkennung und monitären Ressourcen kleiner geworden, da die Menge der Artefakte Schaffenden gerade ab den 80er Jahre inflationär explodiert ist.
Dafür gibt es diverse Gründe, ich will nur zwei davon herausgreifen.
Erstens hat sich der Kunstmarkt verändert und der Galeristen Typus einer global tätigen und global vernetzten Galeristen Riege, die Kunst vornehmlich als Geschäft betreibt und nicht aus Passion, wie noch die alte Galeristengarde bis in die 70er Jahre hinein.
Zweitens wähnt sich heute jeder Kunstaffine, die Welt mit seinen ästhetischen Selbstverwirklichungen beglücken zu müssen.
Davon abgesehen ist Kunst für eine int. betuchte Klientel zum Investitions- und Spekulationsobjekt verkommen, das in einer konzertierten Aktion gefeaturt und gehypt wird, von einer selbstverliebten und vornehmlich monetär, Macht und Prestige gestimmten Protagonisten Konsortium von betuchten und einflußreichen Sammlern, von Kunstkritikern, u d Kuratoren großer Musen und last not least von den großen Int. Finanzwirtschaft.
Einen tatsächlichen Marktwert haben dabei nur Artefakte, die im Sekundärmarkt, nämlich auf den Auktionen versteigert und gehandelt werden. Solche Ergebnisse werden kontinuierlich abgerufen, inzwischen selbst von Zeitgenossen, die ein Werk erwerben möchten, das ihren zusagt und sich oberhalb von ca. 4.000,-€ bewegt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Auch wenn ein Wikipedia Eintrag, oder Berichte in Kunstmagazinen, öffentliche Auftritte und Ausstellungsbesprechungen im Feuilleton oder Kunst Podcasts für das “Betriebssystem-Kunst“ durchaus relevante Bedeutungs-Parameter“ darstellten, heißt das allerdings keinesfalls, dass ein solcher Eintrag et cetera sich gleichermaßen auch monetär als effizient erweisen!
Ein künstlerisch monetärer Erfolg hängt zum großen Teil von Zufällen ab und nicht allein von der künstlerischen Qualität und dem beflissenen Einsatz, was sehr viele nicht wahrhaben wollen.
Fortune und die Gunst der Stunde, mit dem Passenden im rechten Moment beim “Richtigen“ zur Stelle zu sein, sind nicht jedem beschieden, das gilt nicht nur für die Kunst!
Manche Kunstschaffenden sind mit ihren exzellenten Werken entweder zu früh oder zu spät, oder zumrechten Zeitpunkt am falschen Ort. Das erweist sich oft als tragisch!
Da hilft dann auch kein noch so gutes Marketing, respektive schadet da auch kein Marketing mehr, das zum Selbstzweck “verkommen“ ist und für viele Künstler und Künstlerinnen sowohl eine kompensatorische Funktion hat als auch ihre monetären Erfolgsträume und Hoffnungen befeuert, was menschlich durchaus zu verstehen ist!
Nun gibt es noch einen virulenten Faktor:
Es hat schon vor Jahren ein Sterben der klassischen “Programm-Galerien” eingesetzt, die über Jahre einen Künstler, eine Künstlerin aufbauen und dabei eine Sammler Klientel generieren und “erziehen! Diese berufenen-passionierten Galeristen, konnten immer weniger die monetären Mittel sowohl die Kosten für ihre Galerien als auch für ihre Stände auf Kunstmessen aufbringen.
Ich habe schon vor 54 Jahren einen anderen Weg gewählt; ich habe “die Kunst” zu meinem Leben gemacht aber nicht zu meinem permanenten Broterwerb. Autonomie und Selbstbestimmung sind für mich bis heute meine Leitwerte! Ich wollte mich nicht abhängig machen von einem volatilen “Kunstbetriebssystem”.
Das heißt allerdings keineswegs, dass ich meine Werke bei Zeiten nicht verkaufe, noch dass ich die Mechanismen des Marktes nicht verstehe und beherrsche oder nicht in der Lage bin Social Media zu utilisieren.
Allerdings tue ich dieses nur soweit es mir Spaß macht und meine künstlerische “Arbeit” dadurch nicht eingeschränkt wird und eben nicht weil ich verkaufen muss, um finanziell meine Existenz zu bestreiten!”
Von der Kunst, sich zu vermarkten - kunstreiche Selbstvermarktung in der Kunst ist heute unvermeidlich, um sichtbar zu werden und Kunst zu verkaufen. Doch diese braucht Zeit und Energie.
Nicht nur auf der Strecke blieben Kunst und Kultur in der „Corona-Krise“, sondern man ließ sie auch den Bach runter gehen, was auf eine gesellschaftliche Bewusstseins-und Werte-Krise hindeutet! Und diese Krise zeitigt bis heute Nachwirkungen!
Kunst und Kultur sind nicht der Überbau einer Gesellschaft und keine kandierten Deko-Kirschen für die „Industrielle Wertschöpfungsprozess-Torte“ diese heilige Kuh der Politiker und Lobbyisten!
Kunst und Kultur sind der Sinn- Identitäts- und Bindung stiftende Unterbau eines jeglichen sozialen Systems und einer komplexen Gesellschaft. Kunst und Kultur stiften Zugehörigkeit, klären den Geist, vermögen zu trösten und zu inspirieren und zwar tiefgreifend und nachhaltig.
Im Medium ihrer schöpferischen Manifestationen ergreifen uns Resonanzen, und wir erleben soziale Verbundenheit. Kunst und Kultur wirken als ein gesellschaftlicher Innovations-Pool und belebender Saft ohne den eine Gesellschaft kraftlos erstarrt und vertrocknet.
Einen Teufel drum schert sich eine Politiker-Klasse, die von sich selbst trunken jeglichen Bezug zur vitalen, kulturellen WIRKLICHKEIT längst verloren hat!
Foto Michael Quack
KI und Konsorten oder das virtuelle Paradies läßt bitten und lädt zur Himmelfahrt.
Durch künstliche Intelligenz, virtuelle Realität, Robotiks und Augmented Reality verändern wir nicht nur unser Selbst- und Weltbild sondern wir erschaffen durch technische Konstrukte eine multiple Zauberwelt und eine allseits bereite Wunschmaschine, die nicht nur unsere obsessiven Eigenbilder, unser unersättliches Begehren, und unsere Allmacht- Phantasien nährt, sondern Ihnen eine multisensuell-neurologische Interaktionsplattform verfügbar macht.
In den hinter uns liegenden kulturellen Epochen hatte die menschliche Einbildungskraft ein solches Projekt bereits visionär vorformuliert und sich schon an Automat und Golem versucht. Die Künstler insbesondere die Maler schickten sich immer schon an, dem Imaginären durch zunehmend ausgefeiltere Visualisierungs- Techniken Realität zu verleihen. Diesen Job vollenden nun die hohen Priester eines all umfassenden, alles durchdringenden und globalen KI Projektes.
Dieses Projekt lässt sich mit den Worten des Philosophen und Kultursoziologen Dietmar Kamper beschreiben als „Das Realwerden des Imaginären“. Ich verweise auf seine Texte „Zur Geschichte der Einbildungskraft“. Hanser, München / Wien 1981 und „Zur Soziologie der Imagination“. Hanser, München / Wien 1986
Unsere technischen Avatare offenbaren unsere geheimen und unbewusst virulenten Eigenbilder und Verfügbarkeitsphantasien!
Wir treten in eine neue Epoche des Sehens, Einsehens, Übersehens, Vorhersehens und Interagierens ein, bei der unser bisheriges Weltverständnis schleichend zerbröselt wird. Die Unterscheidungen von Innen- und Außenwelt, von real und nicht real, von körperlich und geistig, von natürlich und unnatürlich werden fluid.
Wir können das Realwerden von technisch generierten Imaginationen auch als eine kollektive Trance beschreiben, um durchdrungen von biblisch gestimmtem Erlösungswahn und Endzeitschrecken einer schnöden und mühsamen Welt zu entkommen.
Getrieben von Allmachtphantasien und libidinös angepeitscht durch Unterhaltungs- Obsessionen sind wir anfällig und leicht verführbar für das Realwerden einer elektronisch generierten Parallelwelt, zu denen sich nicht allein mehr Fenster öffnen, sondern Tür und Tor angelweit aufstehen, sobald wir den Helm und bald die multisensuelle Ganzkörperkluft anlegen, mit der wir uns in die Virtualität beamen können.
Und wir schicken uns an mittels KI und Robotniks sowohl unseren Golem als auch verfügbare Arbeitssklaven zu schaffen, die uns erst die körperliche Arbeit, dann das Denken und Entscheiden, letztendlich auch noch unser organisch basiertes Leben streitig und überflüssig machen.
Die technischen KI Avatare sollen jederzeit dienstbar sein und uns ein virtuelles Himmelreich zaubern, damit wir uns aus den Niederungen unserer schnöden Realität jederzeit heraus beamen können in einen Trance Zustand absoluter schwereloser Glückseligkeit. Amen.
Technische Singularität bezeichnet in der Futurologie den Zeitpunkt, ab dem Maschinen sich selbst verbessern können und so den technischen Fortschritt massiv beschleunigen. Dazu führt Catrin Misselhorn in Ihrem Text „Grundfragen der Maschinenethik, erschienen bei Reclam Nov. 2018“ aus:
„Die Singularitätsthese behauptet, dass es in absehbarer Zeit aufgrund der Maschinenethik Fortschritte der KI Maschinen geben wird, die die Menschen an Intelligenz weit übertreffen. Damit sind im Kontext der Maschinenethik drei Befürchtungen verbunden: Die eine be- sagt, dass die Konstruktion von Maschinen mit der Fähigkeit zum moralischen Handeln einen ersten Schritt hin zu einer solchen Superintelligenz darstellen könnte. Die zweite Sorge besteht darin, solche superintelligenten Maschinen könnten auch moralische Ansprüche gegenüber den Menschen erheben. Drittens wird befürchtet, die Superintelligenz könnte die Herrschaft über die Menschheit übernehmen.“
Glossary Text von Robert Reschkowski für
showcases, das memo-media Magazin für die Event- und Unternehmens-Kommunikation. Ausgabe Dez. 2018. RRFoto
Meine Lektüre:
All das, was ich gelesen habe und auch das, was ich gehört und gesehen habe, interessiert mich das denn noch, muß mich das, kann mich das überhaupt noch, geschweige denn andere interessieren?
Will ich mich denn erinnern, kann ich mich überhaupt erinnern? Lege ich denn heute mehr Wert auf Vergessen? Brauche ich mich denn an das, was wirklich noch von Belang war und ist, bewusst erinnern oder ist es nicht vielmehr unbewusst in mir präsent und wirksam!
Die ganze Literatur, die Musik, die bildende Kunst das ganze kulturelle Zeugs mit all den Schlüsselwerken, die Mentoren, die Inspirationen, die Intentionen und Verwirklichungen einfach hinter sich lassen!?…
Ziehe ich nun Gummibärchen vor und Müßiggang mit FB Zeitvertreib und Selbstbelästigung?
Ich stand nicht unter dem Einfluss von Jerry Cotton und Micky Maus, ich habe gerne stundenlang geduscht und mir das eine oder andere dabei ausgedacht.
Das wichtigste Buch in meinem Leben war Peterchens Mondfahrt! Die Mecki Bücher haben mir dann geholfen, die Kindheit durchzuhalten.
Mit 14 fischte ich Freuds Abriss der Psychoanalyse aus dem Vitrinenschrank meiner Großmutter. 3 Jahre später ereilte mich Henry Miller, der neutralisierte die Lektüre von Hesse. Satre und Camus. Dostojewski, Tolstoi und Solschenizyns Archipel Gulag erledigten dann den Rest und fegten meine “New Age“ Illusion und Drogen Abdrift beiseite. Das machte mich wach und kurierte mich nachhaltig.
Hölderlins Hyperion überkam mich wie ein Gewitter und ich bekam einen Geschmack vom Wahnsinn des Schaffens und ein Gespür für Besessenheit, na und dann Gottfried Benn drang in mich ein wie ein gleißend dunkler Wirbel. Und dann wäre da noch Rilke zu erwähnen, der mich tief und nachhaltig bewegt tat.
Ich habe mich genötigt, mir Faust zwei reinzuzwingen. Und auf die Thomas Mann Lektüre habe ich mir als Pennäler was eingebildet.
Musil, Proust, Joyce, Becket, und Pessoas Buch der Unruhe, Thomas Bernhard nicht zu vergessen ereilten mich als Kunststudenten Anfang der 70er. Nietzsche und Adorno Lyotard und Heidegger etc. die ich mir während meines Studiums reinzog entdecke ich wieder.
Und aus der ganzen kunstwissenschaftlichen Fachliteratur erstrahlen in meiner Erinnerung Ernst Gombrich “Kunst und Illusion“ und René Bergers “Die Sprache der Bilder“ und dazu gesellt sich gleich Hans Beltings “Bild und Kult.
Na und da tauchen die Franzosen des “Neo-Poststrukturalismus“ und der Postmoderne in meiner Erinnerung auf und rumoren immer noch, sie haben mir neue Denkräume eröffnet und mir frischen Wind gemacht.
Der Text “Transversale Vernunft“ eines Wolfgang Welsch und seine Schriften zur Ästhetik und zum ästhetischen Denken sind immer noch maßgeblich für mich.
Kochbücher habe ich quer gelesen und die schweinigeln Stellen in der Bibel mit meinen Kumpeln. Ich musste im Latein Unterricht Cäsar, Cicero und Ovid lesen, das hat zwar Zeit und Energie gekostet, mich aber sowohl inspiriert und ein Gefühl dafür vermittelt als auch einen analytisch-kritischen Umgang mit Texten erschlossen. Dank sei meinem damaligen Latein und Musiklehrer, der mir auch die Welt der Musik, vor allem auch zu Arnold Schönbergs Werk erschloss und last but not least das Schaffen eines John Cage näher brachte.
Romane habe ich erst verschlungen, dann haben sie mich gelangweilt jetzt entdecke ich das Genre für mich erneut.
Der Literaturwissenschaftler Ralf Georg Czapla https://www.facebook.com/ralfgeorg.czapla hat mich inspiriert und neue Zugänge eröffnet
vor allem zu den Romanen des Italieners Ignazio Silone, sowohl zu den Gedichten eines Karl Wolfskehl als auch zu den Gedichten, Erzählungen und Texte von Hans Leifhelm.
Ich bin ihm sehr dankbar dafür!
Mit Fachliteratur mäste ich meine neuronalen Netzwerke. Biographien und Autobiographien vermögen mich heute sowohl zu unterhalten als auch zu trösten.
Online oder Print, die Frage der Medien, Definitionen, Diskurse, Machtfragen, Kriege.......
Einerlei!
Fragen von Belang für mich; bin ich klar in der Birne, bin ich wach, bin ich präsent, wie gehe ich mit meinen Ängsten und Sehnsüchten um, ohne andere zu beeinträchtigen.
Wie lebe ich in Einklang mit mir selbst und meinen Mitmenschen, wie kann ich täglich meine Chancen nutzen Erfüllung und Freude zu erleben und dabei meinen Mitmenschen dienlich sein.
Ich sehe meinen essentiellen Beitrag seit 72 Jahren darin, mich nicht an Formate zu halten sondern eben diese revoltierend zu sprengen, respektive, diese inzwischen gefasst und fokussiert zu überschreiten.
Ich hätte es fast vergessen, es war umwerfend und nachhaltig während meiner Bundeswehrzeit Hans Henny Jahns Romantrilogie “Fluß ohne Ufer” zu lesen. Es half mir diese Zeit zu überstehen. Damals kam Wehrdienstverweigerung für mich nicht in Frage, ich flüchtete statt dessen in mein Inneres.
Politische Kunst!?
Die “Politik“ der Kunst!?
Die essenzielle "Politik" von Kunst zielt weder ab auf das Allgemeinwohl noch ist sie Verkörperung und Handlanger einer Ideologie, sondern auf die ästhetische Sensibilisierung des Individuums.
Und selbst dann als sie noch religiöse Inhalte zu vermitteln hatte ergriff sie den Betrachter nicht vornehmlich “propagandistisch“ auf der inhaltlichen Ebene, sondern berührte ihn subkutan sinnlich-sinnfällig und nachhaltig.
Die Qualität solcher Kunst zeigt sich eben darin, dass selbst dann, wenn die Inhalte für den Betrachter thematisch irrelevant sind, das Werk seine ästhetisch-poetische Kraft zu entfalten vermag.
Vornehmlich ideologische und propagandistische Kunst erschöpft sich und entlarvt sich mit zeitlichem Abstand.
Das Ziel einer wahrhaftig wirklichen "Politik" von Kunst ist die Vollendung einer künstlerischen Form, die immer wieder über sich hinaus zu weisen vermag ohne dabei ihre ästhetische Potenz zu erschöpfen.
Die Strategie einer solchen “Politik“ besteht darin, die eigenen Mittel, Konzepte und das tradierte Selbstverständnis immer wieder in Frage zu stellen und zwar immer wieder aufs neue durch eine gelingende Form. Denn es dreht sich in der Kunst eben um Form!
Kunstwerke vermögen uns zu sensibilisieren, unser Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern und unsere Mustererkennung zu schärfen.
Sage mir einer, dass das keine politische Relevanz hätte. Denn alles beginnt mit unserer Wahrnehmung und endet übelstensfalls mir deren Ausblendung.
Kunstwerke ermöglichen Perspektivenwechsel, konfrontieren uns mit Ambivalenzen und Affekt geladener Komlexität und Reduktion. Sie setzen uns Ordnung und Chaos aus, dem Schönen und Schrecklichen.
Kunstwerke ergehen sich in Widerständigkeit, legen den Finger in die Wunde, streichenl die Seele, erwärmen unser Gemüt und klären unseren Geist sinnlich-sinnfällig.
Und eben diese Form unerhörter Freiheit meiden und bekämpfen Diktaturen wie der Teufel das Weihwasser!
Kunst vermag uns zu befreien indem sie uns fesselt. Und Kunst führt zu Kunst! Und wie kommen wir zur Kunst?
Sehr oft führt gerade unsere innere oder äußere Unfreiheit zur Kunst, da wir die geistigen, sozialen, ökonomischen und politischen Begrenzungen mit Kunst zu überwinden vermögen.
Die Kunst führt nicht zur Freiheit im Denken; Kunst ist eine Form von befreitem Denken, das nicht durch Begriffe begrenzt wird!
Kunst findet immer wieder Formen, das Schreckliche, den Schmerz und die Schönheit der Welt auf eine Weise zum Ausdruck zu bringen, so dass die Seele sich versöhnt mit sich selbst und die Klarheit des Geistes nicht vernebelt wird!
Kunst lichtet die Abgründe unserer Existenz auf eine heilsame Weise, stiftet Sinn und spendet Trost.
Ein Beispiel für politisch ausgerichtete Kunst ist “Café Deutschland” von Jörg Immendorf, den ich persönlich gekannt habe. Ich habe seinen Werdegang seit 1968 unmittelbar erlebt.
Der Bilderzyklus “Café Deutschland” ist historisch gesehen “politischer Schnee von gestern”.
Allerdings haben sich weder Immendorfs bildnerisch-ästhetische Strategien noch die Poesie der Szene überholt! Die Bildwerke pulsieren für mein Erleben immer noch auf eine erfrischende Art.
Es war ein genialer Wurf den “Topos Historienbild” als eine Genremalerei mit der Kulisse der Düsseldorfer Szenekneipe “Ratinger Hof” zu entwickeln. Dabei hatte er sich von Renato Guttusu inspirieren lassen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Café_Deutschland #:~:text=Die%20Café%20Deutschland%20–%20Bilderreihe%20ist,gleicher%20Motivik%20parallel%20begleitet%20werden.
Vier exemplarische Beispiele, wie Bildwerke über eine oberflächlich-politische Ebene künstlerisch bildnerisch weit und nachhaltig hinausgreifen:
1. “Desastres de la guerra - Die Schrecken des Krieges“, ist eine Folge von 82 Grafiken des spanischen Malers Francisco de Goya.
2. Picassos “Guernica“.
3. Die Werke Ludwig Meidners.
4. Last but not least Joseph Beuys Ansatz einer “Sozialen Plastik”.
Auszug aus einem Inteview, das Susan Pfeiffer mit mir gemacht hat:
https://www.gug-mag.com/die-künstler/düsseldorf/robert-reschkowski/
„…“Bei all meinen bisherigen sehr unterschiedlichen Lebens Erfahrungen waren und sind für mich Selbstbestimmung und Autonomie, Freiheit und Hingabe immer die maßgeblichen Leitwerte geblieben.
Als mich mein Lehrer Ruprecht Geiger zum Meisterschüler gemacht hat, sagte er zu mir: “Reschkowski, ich habe immer gedacht, sie müssten sich festlegen auf einen bestimmten Stil. Aber ich habe erkannt, dass ihre Eigenart in der Vielgestaltigkeit und Weiterentwicklung liegt. Lassen Sie sich also nie festlegen von Kritikern, Sammlern, Galeristen oder Kuratoren.“
Und als ich 1988 mit Performances anfing, - ich bin ja mehr oder weniger als Performance Künstler bekannt geworden, nicht als Maler, - da habe ich Geiger bei einer Ausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle getroffen und ihm das erzählt, und er erwiderte. „Gut, das ist genau richtig. Gehen Sie unbeirrt und kompromisslos ihren Weg weiter, wohin er Sie auch führen mag.“
Diese Freiheit habe ich mir immer wieder herausgenommen. Ich hatte ein signifikantes Schlüsselerlebnis, das dafür steht:
Paul Maenz, einer der einflussreichen Galeristen der 80er Jahre, der auch die jungen Wilden,- wie beispielsweise die Künstler der „Mühlheimer Freiheit“-, nach vorne gebracht hat, dem habe ich in seiner Galerie meine Arbeiten vorgelegt, nachdem ich aus Südamerika zurückgekommen war.
Da hat Maenz gleich zu Anfang, noch bevor er meine Arbeiten eines Blickes gewürdigt hat, angemerkt: „Reschkowski, entweder lassen mich künstlerische Arbeiten kalt, oder ich bekomme eine Gänsehaut und Gänsehaut bekomme ich ganz selten.
Er ging meine Ölbilder in Windeseile durch, und verwies dann ganz plötzlich auf ein ganz kleines hochformatiges Bild mit dem Kommentar: “Reschkowski, bei diesem hier kriege ich Gänsehaut. Wenn sie mir also davon bitte 15 Stück in dieser Qualität malen im Format 200 x 240 cm, dann bekommen Sie eine Ausstellung in meiner Galerie.“
Daraufhin habe ich ihm entgegnet, dass ich mich auf den Stil des besagten Bildes nicht festlegen wolle. Mit Nachdruck ergänzte er:
“Sie können es sich ja noch einmal überlegen.“
Ich überlegte es mir aber nicht mehr“….
Und das ist das besagte Bild, das ich 1985 nach meiner Rückkehr aus Rio de Janeiro, wo ich mehrere Jahre gelebt und künstlerisch gearbeitet hatte, in Köln dem Galeristen Paul Maenz zusammen mit einer Auswahl anderer aber unterschiedlicher Bilder vorgelegt hatte.
Titel “Sentimento Brasileiro“, Format 80x60 cm Ölfarben auf Leinwand auf Keilrahmen.
“Man malt nie, was man sieht, man malt die tausend Schwingungen, die man abbekommen hat“. Nicolas de Stael
https://www.arte.tv/de/videos/111772-000-A/nicolas-de-stael-ein-maler-zwischen-himmel-und-meer/
RR Diptychon, Sept. 2023, “Wu Wei-Dào”- Zyklus, Formate jeweils 46x46x3cm, Harzölasuren auf Leinwand auf Keilrahmen.
Einfach dran bleiben.
Skandal in Flensburg! “Die Politik“ der Kunst“?
Die essenzielle "Politik" der Kunst zielt weder ab auf das Allgemeinwohl noch ist sie Verkörperung und Handlanger einer Ideologie, sondern auf die ästhetische Sensibilisierung des Individuums. Und selbst dann als sie noch religiöse Inhalte zu vermitteln hatte ergriff sie den Betrachter nicht vornehmlich “propagandistisch“ auf der inhaltlichen Ebene, sondern berührte ihn subkutan sinnlich-sinnfällig und nachhaltig. Die Qualität solcher Kunst zeigt sich eben darin, dass selbst dann, wenn die Inhalte für den Betrachter thematisch irrelevant sind, das Werk seine ästhetisch-poetische Kraft zu entfalten vermag.
Vornehmlich ideologische und propagandistische Kunst erschöpft sich und entlarvt sich mit zeitlichem Abstand.
Das Ziel dieser "Politik" ist die Vollendung einer künstlerischen Form, die immer wieder über sich hinaus zu weisen vermag ohne dabei ihre ästhetische Potenz zu erschöpfen. Die Strategie dieser Politik besteht darin die eigenen Mittel, die Konzepte und das tradierte Selbstverständnis immer wieder in Frage zu stellen und zwar immer wieder durch eine gelingende, Form. Denn es dreht sich in der Kunst eben um die Form! RR
Eine totalitär gestimmte Genderisierung“ und “woke“ Re-Ideologisierung von Kunst, Literatur, Musik, Theater und Kultur greift um sich und hebt an zur großen “Säuberung“.
Bild berichtet:
Die „Primavera“ steht nun im Büro von Gebäudemanager Axel de Haan.
Von: ULF ROSIN UND ANTONIA SELL
21.07.2023 - 10:19 Uhr
„Flensburg (Schleswig-Holstein) – Was wohl Fritz During († 83) dazu sagen würde? Eine von ihm geschaffene Bronze-Figur wurde nach fast 70 Jahren aus dem Foyer der Europa-Universität entfernt. Der Grund klingt abenteuerlich.“
https://m.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/flensburg-uni-entfernt-frauen-skulptur-becken-zu-gebaerfreudig-84752200.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
„Junge Freiheit berichtet“:
FLENSBURG.
“Die Flensburger Europa-Universität hat nach Beschwerden eine Bronzefigur des Künstlers Fritz During aus ihrem Foyer entfernt. Die nackte „Primavera“ hatten Studentinnen und Dozentinnen als sexistisch empfunden, wie die Bild-Zeitung berichtete.
Der schleswig-holsteinische Künstler hatte die Skulptur 1956 modelliert und nach seinem Tod seinen gesamten Nachlaß dem Kreis Plön vermacht. Die „Primavera“ ist rund 1,20 Meter groß und hat die Arme über dem Kopf verschlungen. Markant ist besonders ihre weibliche Statur mit breitem Becken. Genau daran hatten sich mehrere Frauen offenbar gestört. Frauen fühlen sich auf Gebärfähigkeit reduziert Die Bronzefigur stehe für ein „überholtes Bild der Weiblichkeit und legt nahe, Weiblichkeit auf Fruchtbarkeit und Gebärfähigkeit zu reduzieren“, kritisierte die Gleichstellungsbeauftragte der Flensburger Universität, Martina Spirgatis. Einige Frauen hätten sich beim Anblick der „Primavera“ unwohl gefühlt. Die Studentinnen und Dozentinnen seien „ausdrücklich intellektuelle Persönlichkeiten“. Deshalb sei die Ausstellung des Kunstobjekts nicht angemessen. Mit Wissenschaft habe sie nichts zu tun.“
https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2023/flensburg-cancelt-bronze/
Ein anderes skandalöses Beispiel von 2018:
https://www.br.de/franken/inhalt/buchtipps/eugen-gomringer-poema-100.html
Die „Primavera“ steht nun im Büro von Gebäudemanager Axel de Haan
Foto: Benjamin Nolte
Künstlerisch-bildnerisches Scheitern?
Gerade da wo wir vermeintlich scheitern wird der Quantensprung möglich! An der Schwelle von Gelingen und vermeintlichem Verfehlen kann sich unser umtriebig-handelndes Scheitern als ein Tor und Sprungbrett erweisen zu unserer originären künstlerischen Essenz und Ausdruckskraft. Eigentlich gibt es kein künstlerisches, respektive - spirituelles Scheitern, das was scheitert sind nur begrenzte und begrenzende Vorstellungen des Egos.
Wobei es beim produktiven Scheitern darauf ankommt weder in die Falle eines verbissenen kämpfenden Weitermachens noch heroischen Scheiterns zu geraten.
Es geht um ein kindlich spielerisches Hin-über-gehen, um das vermeintlich nicht Gelungene, respektive Verunglückte als ein Gegebenenes ohne Bewertung einfach wahr zu nehmen und das wie auch immer Gewordene auf eine neugierig experimentierend offene Weise zu ver-wenden und dabei über sich selbst hinaus zu kommen.
Der Prozess des Malens ist ein komplexer Vorgang, der über die Arbeit am einzelnen Bild weit hinausgreift. RR
…“Autoren wie Novalis und Friedrich Schlegel begreifen Kunst als ein ästhetisches Schaffen und nicht als eine ästhetische Schöpfung. Kunst ist in ihren Augen „energeia“ - ein bloßes schöpferisches Werden. Diesem romantischen Begriff von Kunst kann man eine Idee von Prozessualität entnehmen, die sich als Zeit eines unaufhörlichen Widerstreits bezeichnen läßt. Wenn Kunst als Prozess eines unauflösbaren Widerstreits erfahren wird, dann wird der Verstehensprozess ästhetischer Erfahrung von innen aufgebrochen“…
…“Jede Verständnisweise, die sich zu bilden beginnt, wird dabei von einer anderen Verständnisweise unterbrochen, und so an ihrer Abrundung (dem Verstehen einer zusammenhängenden Sprachlichkeit) gehindert. Daher wird das Werk in einem Widerstreit von Verständnisweisen als eines erfahren, das immer im Entstehen bleibt. In dieser Erfahrung tritt nun zugleich die Prozessualität der ästhetischen Erfahrung als offene Prozessualität hervor“….
Entsprechend den Ausführungen und zitiert nach Georg W. Bertram „Kunst- Eine philosophische Einführung. Reclam Verlag 2005/ 2016
Meines Erachtens ist eine solcherart verstandene Prozessualität vergleichbar mit einem spirituellen Prozess, in dem es nicht um einen begrifflich gefassten und manifesten Erkenntnisgewinn geht, sondern vielmehr um eine kontinuierliche Bewegung
im Widerstreit unterschiedlichster Persönlichkeitsanteile, Selbstverständnisse und Ego-Strategien. Lebendige Spiritualität ist nach meinem Verständnis und gemäß meiner Erfahrung weder eine Struktur noch ein manifester administriebarer Besitzstand, noch ein Weg der Befreiung, der zum Lohn der Erleuchtung führt. Es handelt sich vielmehr
um die Dynamik eines steten schöpferischen Werdens, bei dem sich in den drei Prozessphasen von Schöpfung, Zerstörung und Erneuerung die Schwingungsfrequenz erhöht und der “Schöpfer-Geist” im Werden befreit zu sich SELBST findet.
Sowohl die Prozesse und Dynamiken einer spirituell orientierten Kunst und deren Malprozesse als auch innere spirituelle Bewegungen und Entwicklungen lassen sich m.E. durch die oben angeführten Ausführungen phänomenologisch präzisieren.
Um es pointiert zu formulieren ist Schöpfung ein stetig unabgeschlossener Prozess im Widerstreit, in dem wir stets über das Geschaffene und über uns selbst stauend hinauszugehen üben.
Ich habe Kunst 1988 auch einmal definiert als „Sehnsucht nach Unendlichkeit und Aufbruch ins Unbegreifbare“
RR Text 02. 06. 2022, Foto Barbara Meisner.
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Achim Schmacks, bildender Künstler aus Düsseldorf, Schwerpunkt Malerei und Objektkunst.
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