Dein dritter Ort

Für 2022 glaubt Tim Mälzer an den Beginn einer neuen Normalität: Corona wird zwar weiterhin allgegenwärtig sein, aber nicht mehr unser Leben bestimmen. „Mit Hygienekonzepten, Impfangeboten und Behandlungsmethoden werden wir schlussendlich auch wieder zu einer ‚unschuldigen‘ Gastronomie zurückkehren“, sagt Mälzer. Von der Politik fordert er mehr Wertschätzung für die gesamte Branche, die in unserer Gesellschaft nicht nur einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor ausmache, sondern vor allem auch unsere Kultur und unser soziales Gefüge präge. In Zukunft sieht Mälzer die Gastronomie noch diverser, qualitativ hochwertiger und auch wieder als attraktiveren Arbeitsmarkt für junge Menschen. Tim Mälzer Bullerei

Das Interview in voller Länge gibt es unter www.dein-dritter-ort.de.

Sebastian Frank glaubt, das Jahr 2022 wird ein Abziehbild des Jahres 2021: Der Tourismus kommt im Sommer zurück, die Gastronomie blüht wieder auf. Spätestens im Winter braucht es dann aber Ideen dafür, wie es weitergeht für die Branche. Hier geht es auch um Preise: „Die Mentalität ist immer noch, dass man nur das bezahlt, was auf dem Teller ist“ – das Verständnis, dass der Mitarbeiter auch seine Miete zahlen muss, muss in der Gesellschaft noch wachsen. Das funktioniere über die Geldbörse oft am effektivsten. Den Mindestlohn unterstützt er daher – aber überhaupt geht Frank als Arbeitgeber neue Wege und testet gerade die 4-Tage Woche mit seinen Mitarbeitern. Er fordert eine Marschroute für die Branche – und setzt selber erste Pfeiler. Restaurant HORVÁTH

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Die Schwelle, ins Restaurant zu gehen, ist in Anbetracht der Omikron-Entwicklungen für viele Menschen immer noch hoch. Tim Raue blickt daher nicht ins Jahr 2022 – wie seine Restaurants durch die nächsten Wochen kommen ist entscheidend. Der Berliner Koch und Gastronom vermisst die Nähe der Politik dazu, was ihre Regulationen in der Umsetzung tatsächlich bedeuten – allein gelassen fühlt er sich jedoch nicht. Er arbeitet lieber unter massiven Einschränkungen als gar nicht – auch mit der Hoffnung, dass ab März das Leben langsam zurückkommt. „Auch wenn die ganze Branche aktuell in einem tiefen Tal steht – wir werden wieder Gipfel erklimmen“ Restaurant Tim Raue

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Ilona Scholl ist stolze Kellnerin im Speiselokal "tulus lotrek", welches sie seit 2015 mit ihrem Partner Max Strohe in Berlin-Kreuzberg betreibt. Eine Infektionswelle ist für die Gastronomie immer auch eine Stornowelle und zugleich ein Umsatztal. Mit der Impfkampagne ging sie in ihrem Team immer sehr transparent um, denn ein Koch, ein Kellner oder ein Sommelier, welcher aufgrund von Corona seinen Geschmackssinn verliert, ist arbeitsunfähig. Sie ist zuversichtlich, dass Menschen nach so langer Abstinenz ein großes Bedürfnis auf Nähe, Tischgemeinschaft und Zwischenmenschlichkeit haben werden und erwartetet daher einen fröhlichen Sommer.

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Roland Koch, Gastronom und geschäftsführender Gesellschafter Gastro Consulting SKM GmbH, ist seit 30 Jahren in der Gastronomie tätig und erwartet auf Grund der steigenden Einkaufspreise und Löhne ein schwieriges Geschäftsjahr. Das Restaurant an sich sieht er als zentralen Ort der Gemeinschaft, der die Menschen „von der Geburt bis zum Tod“ begleitet. Er ist unheimlich stolz auf seine Mitarbeiter*innen, die trotz der Lohnabstriche während der Lockdowns, ihre Bereitschaft signalisiert haben mit ihm die Situation durchzustehen. „Wir haben einen der schönsten Berufe, die es überhaupt gibt, und wir müssen alle hinarbeiten, dass es der Branche wieder gut geht und die Menschen in Ruhe und Frieden wieder bei uns einkehren können“. East Hamburg

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Lisa und Jan Smeets von Unsere Dorfwirtschaft in Seeshaupt wünschen sich von der Politik und in der Wahrnehmung von außen eine stärkere Anerkennung für die Gastronomie und die Menschen, die dahinter stehen: „Ein Kellner ist nicht einfach nur ein Kellner, sondern jemand der seinen Gästen einen schönen Abend bieten will.“ Das Interview in voller Länge gibt es unter www.dein-dritter-ort.de.