Virtuelles Naturkundemuseum

Virtuelles Naturkundemuseum

www.virtuelles-naturkundemuseum.de

Es wird unter www.virtuelles-naturkundemuseum.de eine Plattform errichtet auf der man einen 3D-virtuellen Rundgang durch ein Naturkundemuseum machen kann. Es sollen in den Räumen Lerninhalte in verschiedenen Schwierigkeitsgraden mit Bild, Video und Audiodateien sowie interaktive Lernspiele angeboten werden.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 18/04/2020

Schottland (Wunsch von Francesca)

Im Grunde findet man in Schottland eine ähnliche Artenzusammensetzung wie in Deutschland - einige Arten sind dabei GB spezifische Unterarten. Der Papilio machaon britannicus ist so ein Fall. Vor längerer Zeit hatte ich ein Foto von dieser Unterart ins Lepiforum gestellt. Hier ein Link:
http://www.lepiforum.de/bh/personen/mirko_woelfling/Papilio_machaon_m6.jpg
Nachdem das aber recht langweilig ist habe ich mir gedacht einmal zu checken, wie in Schottland die Bestandsentwicklungen der Rhopalocera so aussehen. Erfreulich ist, dass die Schotten sich intensiv um ein Monitoring sowie um die Förderung seltener Arten bemühen. Es gibt sogar eine Rote Liste. Leider ist es aber auch in Schottland so wie im Rest Europas: intensive Land- und Forstwirtschaft sowie Urbanisierung lassen viele Arten immer seltener werden. Drei davon sind Habitatspezialisten und in der "Scotland threat priority" unter "H" (High priority) geführt. Ganz vorne steht dabei der Gelbwürfelige Dickkopffalter (Etikett: Carterocephalus palaemon). Daten von 2005 bis 2014 zeigen: die Bestände dieser für Schottland ohnehin sehr seltenen Art nehmen drastisch ab (p

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 13/04/2020

Palawan (Philippinen) (Wunsch von Julia)

Auch für Palawan konnte ich hübsche Endemen in der Sammlung finden. Cheritra orpheus (orange mit langen Schwänzchen) gehört in die Familie der Lycaenidae, fliegt ausschließlich auf den Philippinen und bildet dort 3 Unterarten wovon eine nur auf Palawan zu finden ist. Ob unser Exemplar von Palawan ist konnte ich leider nicht nachvollziehen, da es nur mit "Philippinen" etikettiert ist. Bei unserem nächsten Exemplar (braun mit weißen Flecken und eisblau) sieht es schon anders aus - Athyma speciosa fliegt nirgendwo anders auf der Welt, außer auf Palawan. Der Falter gehört zu den Limenitidinae und man sieht ihm die Verwandtschaft zu den heimischen Eisvogelfaltern durch die Anordnung der weißen Flecken ein wenig an. Und auch Cyrestis maenalis kann auf Palawan gefunden werden (weiß mit Streifen). Sein englischer Name ist "Common mapwing". Somit ist er das asiatische Namens-Pendant zum Europ. Landkärtchen. Die Art ist in Malaysia, Borneo und den Philippinen verbreitet und bildet auf Palawan die Unterart C. m. obscurior. Um die schicke "Endemenshow" noch etwas vollständiger zu machen habe ich mich auch für Algia fasciata entschieden (gelbe Binden). Das abgebildete Exemplar ist von Palawan, wo die endemische Unterart A. f. palloris zu finden ist. Zuletzt noch ein Falter den jeder aus dem Falterkurs kennen sollte: Vindula erota (orange mit kurzen schwänzchen). V. erota ist von Indien über China bis hin zu den Philippinen zu finden und bildet insgesamt 17 Unterarten. Und ihr ahnt es schon - ausgerechnet auf Palawan gibt es wieder eine endemische Unterart. In diesem Fall ist es V. e. palawanica (im Bild). Die Raupen fressen gerne Blätter von Passionsblumen und entwickeln sich in einer Stürzpuppe zum Falter. Die Art bildet mehrere Generationen im Jahr aber im September und Oktober kann man sie am häufigsten beobachten. Die Tiere saugen ganz gerne mal an Kot (was wir den Studenten im Kurs aber lieber verschweigen ;) )...

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 10/04/2020

Sulawesi (Celebes) (Edward´s request)

Almost half of the about 560 butterfly species of Sulawesi are endemic. But entomologists often don't realize that there are some commonly traded species among them! So, Papilio blumei (green) and Idaea blanchardi (grey with black veins) are just two of them. But there are also other species next to the endemics. Milionia drucei (red and yellow) is a Geometrid moth that is found at many islands in SE-Asia. Many species of the genus are diurnal but also appear occasionally at light traps. Because of their colours specimens are very sought after for collections but also for kitsch-handcraft-purpose. But the impact is small since Milionia are mostly not so rare. Furthermore I have found Papilio jordani in my boxes. Here we show a male (black with white band in the HW). The species is not common and the IUCN has listed it as vulnerable. Finally I have chosen Losaria palu as the last and perhaps most interesting one (elongated grey FW and tails at the HW). The species is endemic to Sulawesi but it is named after an other Island "Palu", where the type-specimen was found. Some years ago the rumor went arount that this species is extinct because of gold mining in the open pit. But the situation today seems to verify a small but stable population. The IUCN has listed the species as "data deficient". But it should be listed as "endangered" or even as "critically endangered". Therefore only a few license were given till today (our CITES: E-1154/08).

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 06/04/2020

MALAYSIA (Wunsch von Franziska)

Mit ~ 1180 Schmetterlingsarten ist Malaysia ein Füllhorn an "schicken" Arten.
Zuerst habe ich mir einen Paralaxita damajanti (the Malay red Harlequin) ausgewählt. Der dunkelrote Falter mit den blauen Sprenkeln fliegt in Primärwäldern. Erfolgt ein Holzeinschlag oder eine andere Störung, dann verschwinden die Falter. Als nächstes habe ich ein Pärchen Lexias dirtea gefunden. Das unterschiedliche Aussehen von Weibchen und Männchen verleitet schnell dazu zwei Arten zu sehen wo es nur eine gibt (G.-dichroismus = unterschiedliche Färbung der Geschlechter und G.-dimorphismus = Unterschiede in der Morphologie). Auf unserem Bild ist das Männchen (blau und schwarz) links und das gelb gepunktete Weibchen rechts. Und was wäre Malaysia ohne den bekannten Hebomoia glaucippe (weiß und rot-orange Flügelspitzen). Die Falter sind nicht selten und man kann sie meist in lichten Wäldern oder an Bachufern finden. So auffällig wie der Falter auf der OS ist, so unauffällig ist er wenn er sich setzt. Die US ähnelt einem toten Blatt und tarnt den Falter perfekt. Und schließlich noch einen Falter aus der Gruppe der Vogelflügler. Der Trogonoptera brookiana (schwarz grün) steht unter dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES: 203/271/87). Die Art wird häufig gezüchtet und viel mit den entsprechenden Papieren gehandelt. Auf dem Foto und der US-Teilansicht ist ein Männchen zu sehen. Die handflächen großen Falter paaren sich im Flug und die Weibchen legen schließlich ca. 50 Eier. Zuletzt noch "The Great Nawab Butterfly" (Polyura eudamippus). Insgesamt kennt man 11 Unterarten von diesem perlmuttfarbenen Falter mit den gelben Streifen. Die Raupen fressen neben Rhamnella und Celtis auch an Mimosengewächsen. Das abgebildete Exemplar ist auffällig groß gegenüber anderen Individuen.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 04/04/2020

SCHWEDEN (Wunsch von Greta und Thomas)

Kurze Info vorab: Die Namen der Arten findet ihr heute auf den Bildern (Etiketten!).

Es war einmal im Land der Wikinger, als Lefèbvre 1836 einen neuen Falter entdeckte. Er nannte die Art Colias hecale sulitelma nach dem Bergmassiv Sulitjelma in Schweden, wo die Tiere zu finden sind. Die drei Nornen Urd (Schicksal), Verdandi (das Werdende) und Skuld (was sein soll) waren darüber erzürnt, dass man sie nicht berücksichtigt hatte und so erschienen sie dem Forscher Zetterstedt 1839 im Traum. Er entdeckte ebenfalls eine neue Colias-Art und nannte sie Colias werdandi zu Ehren der Gegenwart. So waren die Götter wieder besänftigt. Aber auch bei anderen Faltern mischten sich die Götter des Nordvolkes ein. Ask und Embla waren für die Nordvölker die ersten Menschen wie für uns Adam und Eva. So wurde Erebia embla nach der ersten erschaffenen Frau benannt. Die Nachricht verbreitete sich schnell und so flüsterten die Wane Freyja und die Göttin Fr**ga (Gattin Odins) dem Forscher Thunberg 1791 mit Liebe ihre Namen ins Ohr. Und so entschied der Forscher zwei seiner Entdeckungen nach ihnen zu benennen: Boloria fr**ga und Boloria frejia. Thor fühlte sich betrogen und donnerte mit seinem Zorn viele Jahre lang, bis ihn Hübner 1804 endlich erhörte damit auch ihm ein Falter zu Teil wurde. Er nannte seine Entdeckung Boloria thore zu Ehren der Gottheit Thor. Aber der Zorn von Thor war noch nicht verraucht. Schließlich fühlte er sich doppelt betrogen und so führte er die Feder vom Forscher Spuler im Jahre 1908 und brachte Schande und Spott über ihn, indem er eine falsche Etymologie diktierte. Und so wird auch heute noch im Lepiforum für Boloria fr**ga die falsche Namens-Erklärung von Spuler zitiert: „soviel wie freija.“ Nun konnten alle Menschen sehen, dass er die Göttinen des Nordens verwechselt hatte, denn Boloria fr**ga hatte nichts mit Freyjia zu tun. So konnte Thor seinen Zorn auf die Menschen abwälzen und Friede kehrte im Reich der Götter ein. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann merken die Götter des Nordens sicher bald, dass Erebia disa (Dis=Pluto) nach einem römischen Gott der Unterwelt benannt wurde. Na, ob das nicht mal zu Ärger in der Götterwelt führt 🤔...
PS: Die Abgebildeten Arten sind teilweise schwer zu bekommen. Meist sind Altsammlungen die einzige Chance Exemplare zu finden. Die gezeigten Colias sind über 100 Jahre alt. Die Boloria (Clossiana) stammen ca. aus den 50ern. Viele der Tiere im Post sind aus der Region Kiruna.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 03/04/2020

COSTA RICA (Wunsch von Corinna)

Die meisten CR-Urlauber werden sich an die Clearwing Butterflies mit ihren durchsichtigen Flügeln erinnern (Ithomiidae). Als typischen Vertreter habe ich Greta andromica ausgesucht. Die beste Tarnung: Einfach durchsichtig sein. Es gibt in dieser Gruppe aber auch Arten wie z.B. Mechanitis isthmia (VF schwarz, HF Außenrand orange), die Passionsblumenfaltern ähneln. Im Internet finden sich Infos zur Müllerschen Mimikry mit diesen Gruppen:

https://www.ucl.ac.uk/taxome/jim/Mim/moth.html

Um einen kleinen Leitfaden für die Bestimmung der in CR artenreichen Gruppe der Clearwings zu liefern habe ich diesen Link für euch:

https://www.cs.umb.edu/~whaber/Monte/Ithomid/Ithomid-fram.html

Damit das Mimikry-Wirrwar perfekt ist habe ich auch Dismorphia amphione (Tier mit sichtbarem Etikett) ausgewählt. Schwer zu glauben, dass es sich um einen entfernten Verwandten vom Kohlweißling (Pieridae) handelt. Das Exemplar aus San José ähnelt Ithomiiden der Gattung Mechanitis und macht somit Batessche Mimikry:

https://www.flickr.com/photos/botalex/31376797143

Außerdem fällt den meisten Besuchern in CR der Malachitfalter auf. Diese Art bildet in CR, Honduras und Mexico eine eigene Unterart: Siproeta stelenes bipunctata (hellgrün geflecktes Tier). Die Weibchen (im Bild) sind selten. Anfänger verwechseln die Art leicht mit dem Pracht-Passoinsfalter (Philaethria dido - siehe Google). Als vorletzte Art ist mir Chlosyne poecile (schwarz mit vielen gelben Pünktchen) eingefallen. Die Florida State University hat ein Paper zum Fressverhalten der Raupen publiziert. Je nach Individuendichte und Entwicklungsstadium fressen die Tiere im Verhältnis mehr oder weniger. Zu finden unter "Larval aggregation affects feeding rate in Chlosyne poecile". Zuletzt noch ein Morphofalter (Morpho helenor). CR ist zwar kein "Hotspot" dieser Gattung, aber es ist ein Klassiker für Mittel- und Südamerika und mit der blauen Farbe einfach ein "Hingucker" ;)

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 02/04/2020

KUBA (Wunsch von Britta)

Nein, es ist kein verspäteter Aprilscherz - dieses grün und rot gestreifte, schillernde Exemplar der Art Urania boisduvalii existiert wirklich. Die Falter sind nur auf Kuba zu finden und fliegen am Tag obwohl sie taxonomisch Nachtfalter sind. Normal sind sie nur grün gestreift. Woher der Anteil roter Farbe kommt ist schwer zu sagen. Es kann aberrativ oder auch ein Artefakt von der Präparation sein. Das Pärchen schwarze Falter mit blauer Binde im FV sind Parides gundlachianus. Sie fliegen ebenfalls nur auf Kuba und kommen bevorzugt in Küstennähe vor, wo sie auch schon dabei beobachtet wurden, wie sie Wasser aus Pools getrunken haben. Weibchen (rechts) sind erheblich seltener als Männchen. Im Buch "Atlas de las Mariposas diurnas de Cuba" (Bild mit Katze) wurde auch nur ein zerfetztes Exemplar abgebildet. Unsere nächste Art - Battus devilliersii - ist auf Kuba und den Bahamas zu Hause. Der Falter mit den kleinen silbernen Flecken im HF ist selten und die Datenlage folglich schwach. Alte Autoren schreiben, dass diese Art auch in Florida gefunden wurde - dies konnte jedoch nicht bestätigt werden. Als nächstes habe ich noch Eurytides celadon (hellblau - schwarz gestreift) rausgesucht (hauptsächlich auf Kuba zu finden). Die Art fliegt in Küstenwälder und die Raupenpflanze ist noch nicht sicher zugeordnet. Hernández schreibt, dass der Mai die beste Zeit ist um diese Art zu finden. Die zwei gelben Falter (Phoebis avellaneda) werden auch "Red splashed sulphur" genannt. Auch sie sind klassische Sammlungsraritäten und fliegen ausschließlich auf Kuba. Die Art ist recht variabel und Exemplare mit einem hohen Rotanteil sind besonders begehrt. Auch bei dieser Art ist es so, dass Weibchen seltener sind. Zuletzt noch Marpesia eleuchea eleuchea (braun) um auch mal einen etwas häufigeren Falter aus Kuba zu zeigen. Er ist über die ganze Insel verbreitet und seine Raupe frisst an Ficus.

01/04/2020

Liebe Alle 🙂
Ihr könnt euch wieder neue Länder wünschen. Bin gespannt, wohin die 🦋-Reise geht...😉

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 31/03/2020

Hong Kong (Wunsch von Ruth)

7,3 Millionen Einwohner auf gerade einmal 1106 qkm. Bleibt da noch Platz für Natur? Ja! Und auch für sage und schreibe 250 Tagfalterarten (Deutschland: Fläche ca. 323 mal größer, 189 Arten). Daher gibt es auch ein Buch (von 1980) mit dem Titel "This is Hong Kong Butterflies" (Bild von der Titelseite). Einer der wohl auffälligsten Falter HKs ist wohl Euthalia lubentina (OS und US Bild vom Weibchen, weiße Flecken im FV, irisierender HF). Mein Tipp: Googelt mal die Raupen dieser Art - sie haben "schicke" Brennstacheln. Die Falter saugen wie viele Nymphalidae gerne an faulen Früchten. Ebenfalls bunt und auffällig ist der Chinesische Pfauenschwalbenschwanz (Papilio bianor, mit Schwänzchen). Es existieren zahlreiche Unterarten und die Falter sind variabel. Man hat daher phylogenetische Untersuchungen gemacht und festgestellt, dass sich diese Art bereits vor 23-36 millionen Jahren "abgespalten" hat. Außerdem habe ich noch Troides helena rausgesucht. Die Art wurde zusätzlich zum Washingtoner Artenschutzabkommen in Hongkong durch die Wild Animals Protection Ordinance unter Schutz gestellt (CITES Nr. E-0590/99). HK ist in etwa die Nordverbreitungsgrenze dieser Art. Der schwarze Falter mit den blauen Binden (Kaniska canace) wird Blauer Admiral genannt. Wird der Falter gestört, dann fliegt er auf und setzt sich meist mit geschlossenen Flügeln auf einen Baumstamm. Die Unterseite der Flügel ist wie Rinde gemustert und tarnt das Tier perfekt. Zuletzt noch ein Foto von Charaxes bernardus (orangebraune HF). Ich habe diese Art gewählt, da die Raupen eine ungewöhnliche Futterpflanze haben: Sie fressen mitunter am Campherbaum. Aus ihm wird nicht nur das Medizinprodukt Campher gewonnen sondern auch ein Bestandteil für rauchloses Schießpulver und Zelluloid.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 30/03/2020

NEU GUINEA (Wunsch von Britta)

NG ist die Heimat der Vogelflügler-Falter. Aber diese lasse ich heute aus und zeige lieber Arten mit interessanten Geschichten. Den lila gefleckten NG-Schwalbenschwanz (Graphium weiskei) gibt es in zwei Morphen (mit lila oder pink im VF) und man stellt sich schnell Tieflandregenwälder dazu vor... aber dort ist er nicht zu finden. Diese Art fliegt zwischen 1400m und 2400m ü.N.N. (zum Vergleich: Brennerpass = 1370m). Weibchen sind unverhältnismäßig selten (geschätzt 1:100) und werden teuer gehandelt. Dann habe ich noch Delias sagessa anjae rausgesucht (gelbe Binde und orangerote Fleckenreihe am HF Außenrand). Diese Art hat es sogar auf eine Sondermünze von NG geschafft. Das abgebildete Exemplar ist ein Paratypus aus der Erstbeschreibung von Schröder 1977. Man findet diese Art ausschließlich in den Arfak Mts. bei den Anggi Lakes. Als nächstes habe ich noch Pieridopsis ducis rausgesucht (schwarz weiß). Es sind nur eine Handvoll (letzte Recherche 17 Stck.) Exemplare weltweit bekannt. Nach der Erstbeschreibung war es Pasternak, der das nächste Exemplar aus Papua exportierte. Es war schließlich das erste jehmals abgebildete Exemplar dieser Art (Atalanta 1976, 7:3). Die Abbildung und den kurzen Text habe ich euch mit eingestellt. Als nächste Art gibt es für euch Delias flavistriga (weißer VF mit schwarzer Spitze, HF bunt). Die Art ist stellvertretend für die 250 Arten dieser Gattung von denen die meisten in NG und anliegenden Inseln zu finden sind. Und zuletzt noch zwei Nachtfalter der Gattung Alcides. Das abgebildete Exemplar mit dem Centstück... ja, wer weiß schon was das ist. Vielleicht einfach ein viel zu klein geratener Alcides agathyrsus? Oder auch eine neue Art? Wir konnten es bis jetzt nicht rausfinden. Und als zweite Art dieser Gattung habe ich Alcides orontes (schwarz mit grüner Binde) fotografiert. Die Art ist auf den Molukken, Ceram und Australien verbreitet aber in Neu Guinea nur selten nachgewiesen. Das Exemplar aus NG ist zudem ein Weibchen, welche erheblich seltener als Männchen sind.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 29/03/2020

NEU SEELAND (Wunsch von Greta)

Dieser Wunsch hatte es in sich, da in Neu Seeland gerade einmal ca. 20 Tagfalterarten fliegen (Deutschland 189). Dazu kommt, dass darunter auch wenig interessante "Kandidaten" wie der Kohlweißling sind. Letztlich bleiben also nur eine Handvoll interessanter Arten. Aber ich habe etwas "Schickes" in der Sammlung gefunden. Der Neu-Seeland Admiral (Vanessa gonerilla; dunkel orange Binden auf schwarz) ist ein Endeme des Inselstaates. Auf Māori wird er Kahukura genannt was übersetzt 'roter Mantel' heißt. Dann konnte ich noch Argyrophenga antipodum finden (silberne Streifen im HF). Auch diese Art ist nur auf Neu Seeland zu finden. Unser Exemplar ist von der Südinsel (Mt. Hut), wo die größten Vorkommen sind. Die Art fliegt bis über 1900 m.ü.N.N. Einheimische machen mit den Puppen dieser Art ein Spiel für Kinder. Sie halten das Ende der Puppe zwischen den Fingern. Dann fragen die Kids ob sie brav waren. Bewegt sich die Puppe nach oben, dann heißt dies "Ja" und bei einer Bewegung nach unten "Nein" (statistische Anmerkung: somit sind 50% der Kinder Neu Seelands Rotzlöffel). Außerdem konnte ich noch einen Vanessa kershawi finden (hell orange flecken). Dabei bin ich mir aber nicht sicher ob das abgebildete Exemplar auch wirklich von dieser Art ist. Die blau gekernten Flecken im HF sind normal ein gutes Bestimmungsmerkmal... aber leider fehlt das Etikett. Es könnte auch schlicht eine Aberration vom Distelfalter sein. V. kershawi fliegt in Neuseeland und Teilen Australiens. Zuletzt noch ein Nachtfalter (hellgrün): Aenetus virescens ist ein Endeme der Nordinsel. Leider fehlt er in der Sammlung. Das abgebildete Exemplar ist vermutlich ein Charagia ramsayi (zum Verwechseln ähnlich). Bei so alten Exemplaren sind die Bestimmungsmerkmale oft nicht mehr deutlich zu sehen. A. virescens ist eine der größten Arten Neuseelands und wird bis zu Handteller groß.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 28/03/2020

KANAREN... (Wunsch von Amy Stuwikeska)
.. oder auch die "Endemenkiste": Der Bekannteste ist wohl der Kanarenweißling (Pieris cheiranthi). Er ist unserem Kohlweißling ähnlich - nur mit größeren schwarzen Flecken. Er fliegt ausschließlich auf Teneriffa und La Palma. Auf La Gomera ist er ausgestorben. Es geht auch das Gerücht um, dass er auch an den verbleibenden Flugorten verschwunden ist. Machen wir weiter mit Hipparchia bacchus (desolates Exemplar): Die Art fliegt weltweit nur auf El Hierro und dort auch nur an der Steilwand des El Golfo bei Frontera und Sabinosa. Er fliegt zwischen 300 und 700 m.ü.N.N. Es sind kaum Exponate bekannt - selten! Eine ähnliche Art - Hipparchia gomera - ist, wie der Name sagt, nur auf Gomera zu finden (braunes Tier mit kleinen, weißen Flecken im VF). Wer diesen Falter sehen möchte sollte vormittags oder am Abend in den Barrancos suchen. Ein weiterer Endeme ist der Kanaren Admiral (Vanessa vulcania). Der schwarz-orange Falter fliegt in den Lorbeerwäldern und Bananenplantagen. Dann habe ich noch das Kanaren-Waldbrettspiel gefunden (Pararge xiphioides). Der braune Falter mit den orangen Punkten kann auf den Kanaren nicht verwechselt werden. Und der letzte Endeme ist Gonepteryx palmae (ähnlich unserem Zitronenfalter). Er fliegt nur auf La Palma. Die Artberechtigung ist aber umstritten. Zum Schluss habe ich noch 2 Arten, die wohl jeder Kanarenurlauber schon einmal gesehen hat. Zum einen der Monarchfalter (Danaus plexippus). Der orange Falter mit schwarzen Muster hat auf den Kanaren feste Populationen z.B. im Esperanza-Forest (abgebildetes Tier). Ich habe ihn selbst schon im Touristenzentrum in Puerto de la Cruz fliegen sehen. Und zum anderen habe ich noch Catopsilia florella hochgeladen. Er wandert gerne aus Afrika in die Kanaren ein. Ich konnte ihn im Taoro-Park beobachten.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 27/03/2020

SIERRA LEONE (Wunsch von Iris)

SL ist die Heimat des Papilio antimachus (Bild mit Hand), dem größten Tagfalter Afrikas. Trotz seiner Größe kennt man die Raupen bis heute nicht. Man spekuliert, dass diese Art ein Mimikry-Relikt ist, zu dem das Gegenstück - ein riesiger Acraea - ausgestorben ist. Ein P. antimachus Männchen besitzt jedenfalls so viel Herz-Glycoside um 5 Katzen zu töten. Dann habe ich in der Sammlung noch Graphium tynderaeus (gelbgrün) gefunden. Ein seltener Falter der Tieflandregenwälder. Falls Exemplare auftauchen, dann sind diese meist aus SL. Stirbt dort der Tropenwald dann verschwindet auch diese Art. Und nun noch etwas für die Philatelisten unter euch: Graphium ridleyanus (rot) wurde auf Briefmarken von SL gedruckt. Leider ist man sich bis heute nicht einig, ob diese Art dort überhaupt vorkommt. 1990 soll dort ein Exemplar gefunden worden sein. Larsen bezweifelt dies aber in seinem bekannten Bestimmungswerk "Butterflies of West Africa" (2005). Und auch der Charaxes brutus (bunt) hat es in SL auf eine Marke geschafft. Die Oberseite ist unspektakulär. Vermutlich hat man daher die weiße Bande der Hinterflügel etwas breiter gedruckt damit das Tier "attraktiver" wirkt. Zuletzt habe ich dann noch einen Nachtfalter aus der Gattung Eudaemonia für euch (lange Schwänzchen). Er wurde sogar im Hitchhiker's Guide to the Galaxy aufgenommen.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 26/03/2020

SEYCHELLEN (Wunsch von Britta)

Den auffälligen und inzwischen auf den Seychellen leider ausgerotteten Papilio phorbanta (blau)....
...habe ich leider nicht 😜. Aber der abgebildete Papilio epiphorbas aus Madagaskar sieht sehr ähnlich aus. Ich muss mich mal bemühen einen P. phorbanta aus einer alten Sammlung zu bekommen. Kommen wir zu einem Bläuling: Von Praslin Island kommt der Winzling Zizeeria knysna (beige mit Pünktchen). Er ist nicht mal so groß wie ein Centstück. Die Raupen fressen mitunter an Medicago, Melilotus und Oxalis. Der gelbe Falter ist ein Eurema floricola. Die Gattung beinhaltet noch einige weitere Arten in anderen Ländern, die man alle leicht am dunklen Rand erkennen kann. Dann habe ich noch Amauris niavius gefunden. Es ist ein für Vögel giftiger Falter. Wird er gefressen, dann muss sich der Vogel unmittelbar alles nochmal durch den Kopf gehen lassen. Eine Reihe ungiftiger Arten machen sich mit Mimikry diesen Umstand zu Nutze. Und letztlich ist mir noch Phalanta phalanta (orange) eingefallen. Im Bild die Unterart aethiopica welche auf den Seychellen fliegt. Die Art ist äußerst territorial und vertreibt gerne andere Falter.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 25/03/2020

GRIECHENLAND (Wunsch von Linda)
Der wohl bekannteste Falter Griechenlands (rot) ist die "Spanische Flagge" (Euplagia quadripunctaria). Berühmt wurde die Art durch ihre Wanderbewegungen über ganz Europa und ihre Ansammlungen in den Winterquartieren im Tal der Schmetterlinge (Rhodos). Im Sommer findet man diese Art auch in Deutschland. Dann habe ich noch Alancastria cerisyi (gelb schwarz) gefunden. Man findet ihn auf dem Griechischen Festland und eine Schwester-Art ist ausschließlich auf Kreta heimisch. Der Griechische Zitronenfalter (Gonepteryx farinosa) ist nahe verwandt zum in D heimischen Zitronenfalter. Die gelbe Farbe vom G. farinosa wird jedoch von der Basis zum Rand etwas heller. Diese Eigenständige Art ist ein Endeme Griechenlands. Das abgebildete Exemplar wird etwa auf 1910 datiert. Und zuguterletzt haben wir noch einen braun orangen Falter mit dem "schicken" Namen Zürgelbaumschnauzenfalter (Libythea celtis). Warum der wohl so heißt... der Name ist Programm. Ein Freund von mir hat sie mal bei den Meteora-Klöstern fliegen sehen.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 24/03/2020

NEPAL (Wunsch von Julia)

Der National-Schmetterling: Papilio krishna (mit blau im HF) ist auch eine klassische Sammler-Rarität. Die Kombination "bunt, selten und schlecht erreichbare Fundorte" ist in diesem Fall der Grund für hohe Preise. In Museen ist er auch nicht oft zu finden, da es in Altsammlungen kaum Material aus Nepal gibt. Der Grund: Expeditionen in den Himalaya waren früher einfach zu teuer und zu aufwändig. Argynnis childreni (orange silber) wird auch "Himalayan Large Silverstripe" genannt - warum wohl... ;) Und dann habe ich noch Meandrusa sciron (Syn. Papilio/Dabasa gyas) (braun) gefunden. Diese Art wurde inzwischen in Indien unter Schutz gestellt (dort fliegt er im Norden - Assam). Und zuletzt habe ich noch Chilasa clytia (schwarz weiß) rausgesucht. Er ist das Mimikry-Gegenstück zum giftigen Tirumala limniace.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 23/03/2020

MADAGASKAR (Der Wunsch von Linda)
Da konnte ich folgendes finden: Argema mittrei (gelber Falter) wird auch Kometenfalter wegen seiner langen Schwänzchen genannt. Pharmacophagus antenor (viele weiße Punkte) ist der größte Tagfalter Madagaskars. Der Name kann mit "Arznei-Esser" frei übersetzt werden, da sich die Raupen von Pfeifenblume (Heilpflanze) ernähren. Hypolimnas dexithea (gezackter Rand) wird auch als Madagaskar Diadem bezeichnet. Es ist eine in Schmetterlingshäusern oft gezeigte Art. Junonia rhadama (blau) ist eine Art von der Eier und Raupen noch nicht bekannt sind. Weibchen haben insgesamt vier-, Männchen nur zwei Augenflecken auf den Hinterflügeln (im Bild ein Weibchen). Und zum Schluss haben wir noch Antherina suraka (braun und pink). Eine Art, die zur Wildseidengewinnung verwendet wurde. Eier gibt es für wenige Cent im Internet. Die Tiere lassen sich einfach zu Hause züchten - die Raupen fressen Liguster. Wächst ja fast überall ;)

22/03/2020

Liebe Alle zu Hause 🙂
Nennt mir ein Land eurer Wahl. Ich werde euch dann ein paar schicke 🦋🦋🦋 von dort raussuchen und posten.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 21/03/2020

Easter is coming soon. So, we are painting mini eggs from our egg-collection. In this case we take snail-eggs from Achatina reticulata that have not hatched.

Photos from Virtuelles Naturkundemuseum's post 20/03/2020

This is Urania ripheus from Madagascar. Even if this species is very colorfull it is phylogenetically a moth. The species is common and often used for artwork.

Timeline photos 19/03/2020

Now there is a lot of time to check the collection at home. Actually I have found this impressive deep sea Cirolanidae from Balut Island (Philippines).

Timeline photos 29/02/2020

This is our cat "Mirko" checking our natural rat mummy. Natural mummies are very rare and only a few museums can exhibit them. The rat (not the cat) will soon be loaned to the visitors guides of Leipzig Asisi Panorama "Carolas Garten".

01/02/2019

Today arrived: One of the most exciting documents in the history of Biology! The handwritten page from Karl von Frisch about his discovery of the dance language of honeybees. Karl von Frisch awarded the Nobel Prize for solving this phenomenon. Of course the document is for exhibitions in museums.

26/01/2017

Zygaenidae in slow motion. The males are flying around a fresh hatched female for copulation. The film was taken at lake Comacchio in Italy.

Timeline photos 15/01/2017

For a colourful start in the new year 2017 here some Lycaenidae from the Congo (Prov. Kivu). The butterflies are part of a big sample that was used for exploring new species.

Business Opportunity: Butterflies Give Tanzanian Farmers Alternative To Deforestation 11/01/2016

A really nice idea! I think museums can use these butterflies for their shops or even for upgrading their exhibitions.

Business Opportunity: Butterflies Give Tanzanian Farmers Alternative To Deforestation Butterflies give Tanzanian farmers alternative to deforestation. Butterfly farmers can earn up to $250 a month and many are giving up charcoal production.

Für den Erhalt des privaten Sammelns // For preserving the right to privately collect - Online... 27/11/2015

WICHTIG !!!

Die Novellierung des Kulturgutschutzrechts bedroht mit ihren Regelungen das private Sammeln. Betroffen sind alle, die sich auf traditionelle Sammelgebiete wie zum Beispiel Bücher, Briefmarken, Möbel, Keramik, Münzen, Oldtimer oder Bilder spezialisiert haben. Letztlich betrifft das auch naturkundliche Sammlungen!!! Ihnen werden im neuen Gesetz rückwirkend Sorgfaltspflichten aufgebürdet, die selbst die gewissenhaftesten Sammler nicht leisten können. Bitte unterschreibt, damit auch in Zukunft private Sammlungen eine Basis für Wissenschaft und Kulturelle Bildung bieten können!

Nähere Informationen und die Petition findet ihr hier:
https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-des-privaten-sammelns

Für den Erhalt des privaten Sammelns // For preserving the right to privately collect - Online... For an English version of this text see below. Die Novellierung des Kulturgutschutzrechts bedroht mit ihren Regelungen das Sammeln von jeder Form von Kulturgut. Betroffen sind alle, die sich auf traditionelle Sammelgebiete wie zum Beispiel Bücher, Briefmarken, Möbel, Keramik, Münzen, Oldtimer oder B…

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Zygaenidae in slow motion. The males are flying around a fresh hatched female for copulation. The film was taken at lake...