Autismus-Spektrum-Störung / Vernetzt im Oberaargau
Austauschen - Zuhören - Da sein
Wenn Bedarf da ist, macht mir doch bitte eine Email und schildert euer Anliegen.
Ich werde mich anschliessend melden und zusammen schauen wir, wie weiter.
Bei einem Kurzaustausch verlange ich nichts, sollte die Beratung/Unterstützung jedoch mehr Zeit beanspruchen besprechen wir gemeinsam die Kosten.
Mir geht es in erster Linie nicht darum, damit viel Geld zu verdienen. Ich will auch nicht eine schwierige Situation ausnutzen. Aber wenn es doch recht zeitintensiv wird, möchte ich gerne einen finanziellen Beitrag.
Natürlich wird alles diskret behandelt und ich halte mich an die Schweigepflicht!
Im Aufbau...
Doch doch, es gibt uns noch... 😂
Im letzten halben Jahr ist wieder so viel los gewesen.
So viel, dass ich oft nicht weiss womit anfangen und dann lass ich es wieder...
Einerseits bin ich im Beruf gerade recht gefordert, andererseits ging fast jede freie Minute für die Kinder drauf.
Wir waren im Herbst mal wieder zu Besuch bei der Erziehungsberatung.
Nach langem hin und her verlässt auch das dritte Kind die Regelschule.
Es ging einfach nicht mehr. Krisen, Ausraster, Schulverweigerung. Verlassen der Schule während der grossen Pause.
Oft war ich richtig verzweifelt, mir fehlte die Kraft 😥
Doch rückblickend spielte sich alles sehr ähnlich ab wie bei den grösseren zwei Kindern. Bis zu einer gewissen Zeit passte es an der Regelschule, doch je älter sie wurden und je grösser der Druck, um so schlimmer wurde es...
Nun startet das jüngste Kind in einer tollen, kleinen Klasse von 6 Schülern. Ich bin sehr gespannt wie es sich entwickelt...
Ebenfalls im Herbst habe ich mich entschieden, eine Time-out-Wohnung zu haben.
Wir verbrinen regelmässig Zeit dort. Aber nur ein Elternteil mit einem Kind. Manchmal gehe ich mit der Tochter und wir übernachten dort, manchmal feiern wir im ganz kleinen Rahmen einen Geburtstag mit dem Gotti, manchmal gehe ich auch einfach ganz alleine und geniesse die Ruhe, giesse die Pflanzen.
Es tut gut, einen Ort zu haben an dem man sich mal zurückziehen kann. Niemand ruft einem, niemand will etwas von mir.
Ich schätze diese Wohnung sehr 🥰
In letzter Zeit mache ich mir auch öfters Gedanken, ob ich eine Art "Beratung" anbieten soll? Ob Bedarf bestehen würde, sich in schwierigen Situationen auszutauschen? Ich habe ja inzwischen einiges erlebt, und auch wenn jede*r mit ASS anders ist, gibt es doch einiges dass sich ähnlich abspielt..
Mal schauen wie es weiter geht...
Time out - Wohnung
Nun habe ich umgesetzt was ich eigentlich schon sooooo lange wollte: eine Time out - Wohnung 🤩
Was soll dies bezwecken?
Es ist eine kleine Wohnung, welche als Rückzugsort dienen soll wenn alles mal wieder zu viel wird.
Sei es für ein Elternteil welcher mal ein paar Stunden Erholung benötigt oder auch mit einem Kind, sodass eine ungestörte 1:1 Betreuung möglich wird.
Natürlich geht dies nur, wenn die Kinder auch zu Hause betreut sind; wir überlassen sie schon nicht alleine ihrem Schicksal 😉
Für mich ist es wichtig, dass die Wohnung zwar gemütlich, aber nicht überladen ist. Sie soll Ruhe ausstrahlen, zum entspannen einladen.
Wie es schlussendlich funktioniert, ob es etwas bringt, das weiss ich nicht... Doch ein Versuch ist es Wert 🥰
Na, seid ihr alle am Ferien geniessen?
Macht ihr viele schöne Ausflüge?
Trefft ihr euch mit Freunden?
Bleibt ihr abends lange auf und schlaft bis zum Mittag?
Ist es schön harmonisch da keine Schule ist?
Was sollen diese Fragen?
Ich werde immer wieder gefragt ob wir die Ferien (als Familie) geniessen?
Und meine Antwort ist bei den meisten Menschen: "ja wir geniessen die Ferien ".
Ein paar wenigen Menschen aber kann ich offen sagen, dass ich unendlich froh bin wenn die Kinder wieder Schule haben.
Nicht weil ich meine Kinder nicht mag!
Es ist einfach so, dass nach 2 Wochen ihnen die Struktur fehlt, das Hirnfutter, die Routine.
Und mir fehlen die Nerven.
Jeder Ausflug ist so aufwändig. Alles muss geplant und bespochen werden.
Dann daran denken, nichts zu vergessen.
Nach dem Ausflug ein paar Ruhetage einplanen.
In diesen Tagen kann ich aber nicht einfach "chillen", ich muss auf der Hut sein und mögliche Gründe für Eskalationen frühzeitig erkennen und intervenieren.
Aktuell kriselt es wieder gewaltig bei uns.
Die Angst vor der Schule, vor dem Neuen, den Veränderungen...
Die Kinder lassen ihren Frust immer an den Geschwistern aus. Es gibt Tage da wird von morgens bis abends nur gestritten!
Hier braucht es so viel Kraft dies auszuhalten...
Ich sage schon seit langer Zeit, dass wir irgendwann an den Punkt kommen, wo wir uns fragen müssen wie soll es als Familie weiter gehen???
Macht es Sinn alle zusammen zu leben? 3 Kinder im Autismus-Spektrum sind eine gewaltige Herausforderung!!!
Neulich habe ich ein Inserat gesehen, wo ein 2-Familien-Haus ausgeschrieben war.
Ich dachte mir, das wäre soooo ideal für uns! Wir könnten zusammen leben und trotzdem uns besser aufteilen, wenn nötig "aus dem Weg gehen".
Doch wenn ich das thematisiere, kommen die "vernünftigen" Menschen mit den "vernünftigen" Argumenten.
Das geht doch nicht, das macht man doch nicht so...
Das Haus ist viel zu alt...
Und dann steh ich wieder alleine da und frage mich, wie lange ich noch die Kraft habe das alles auszuhalten?
Es ist nicht vorbei wenn die Kinder volljährig sind!
Unsere Kinder werden uns noch sehr viel länger brauchen...
Doch wie soll ich immer wieder die Kraft und den Mut finden weiter zu machen, wenn man sich von allen im Stich gelassen fühlt?
Wie auch immer, es geht weiter.
Und die Ferien gehen auch vorbei.
Hallo? Seid ihr noch da? 🧐
Ach, und wieder ist es eine Ewigkeit her seit dem letzten Beitrag 🫣 Ich bin gerade extrem schreibfaul...
Es ist aber auch viel los muss ich sagen.
Ich merke es sehr dass es ein gutes Zeitmanagement braucht, um der Familie wie auch der Arbeit ausser Haus gerecht zu werden.
Dazu kommt, dass es immer wieder neue Hürden gibt. Neue Baustellen. Neue / alte / wiederkehrende Probleme...
Es gibt Tage, das habe ich es so unendlich satt! Würde am liebsten alles raus schreien. Allen die mich nerven ganz deutlich meine Meinung sagen.
Doch das bringt meinen Kindern nichts. Ich muss ruhig und sachlich bleiben. 🧘♀️
Einige von euch kennen es... Wie kommt mein Kind in eine passende Schule? Welches ist der richtige Ort? Welches der optimale Weg?
Wie schaffen wir es Zuhause? Boah ich sage euch, gerade so kurz vor den Ferien ist die Erschöpfung und Überreizung ganz heftig spürbar. Und hörbar 👂🤬
Wir teilen uns auf zum Essen. Ein Kind isst im Wohnzimmer, 2 in der Küche, Mann und ich auf der Terrasse. Wir brauchen Platz, Abstand.
Vielleicht braucht eines der Kinder auch einen Kopfhörer um das Schmatzen oder die laute Atmung des anderen nicht zu hören. Denn dies kann so schlimm sei, dass es einen Totalausraster gibt, das Essen einen Rundflug durch das Zimmer macht, das Wasserglas in die nächste Ecke knallt!
Oder jemand sagt etwas, und die andere Person fühlt sich angegriffen. Das kann dann so was von eskalieren...
Einerseits kann ich diese aktuelle Situation nach all den Jahren viel besser verstehen, nachvollziehen, einschätzen.
Gleichzeitig aber frustriert es mich doch immer wieder mal, da ich mich frage wie lange das so wohl noch geht?
Wird es mal besser? Wird es uns immer begleiten?
Ich weiss, es geht ganz vielen so, wir sind nicht die einzigen...
Darum, haltet alle durch, ganz viel Kraft und immer schön positiv Denken 😉
Grad aktuell (aber ned wäg mine Ching 😉)
Für Betroffene gibts noch die gleichnamige Gruppe 😉
Ich brauche deine Hilfe 🙂
Was benötigst du, was würde dir helfen, was fehlt?
Natürlich im Zusammenhang mit Autismus, Familie, Schule... hier im Oberaargau?
Hallo 😀
Der letzte Beitrag ist auch schon wieder eine Weile her.
Es ist nicht so dass es einfach perfekt läuft, aber unser Sturm ist aktuell deutlich ruhiger geworden.
Ich merke es gut, die Kinder werden älter (ich auch 😉) und wir können inzwischen schon viel von den erworbenen Strategien anwenden.
Dies ist sehr hilfreich im Alltag.
Auch wenn zum Teil behauptet wird dass sich Autismus heilen lässt oder ADHS verwächst, stimmt das überhaupt nicht, das ist kompletter Unsinn!
Man kann die autistische Wahrnehmung nicht einfach ablegen! Aber man kann Strategien erwerben um den Alltag etwas besser meistern zu können.
Ich bin sehr stolz darauf, wie sich das letzte halbe Jahr bei uns gestaltet hat.
Die Kinder können gut damit umgehen, dass ich nun auch wieder arbeite, dass dadurch aber auch der Ablauf an diesen Tagen etwas anders ist.
Ich arbeite als Pflegefachfrau in einem Altersheim.
Mir gefällt die Arbeit sehr, das war schon immer so.
Klar, für viele eher eine nicht so spannende Vorstellung. Die Arbeit ist natürlich nicht so spektakulär wie vielleicht in einem Notfall eines Spitals.
Wir übernehmen und Unterstützen die Bewohner bei ganz alltäglichen Aufgaben.
Körperpflege, Nahrungsaufnahme, Mobilität, Sicherheit. Wir helfen ihnen sich passend zu kleiden.
Ganz wichtig ist ja auch die Tatsache, dass wir nichts übernehmen was sie selber können, man möchte ja die vorhandenen Ressourcen so lange wie möglich nutzen.
Eine eher langweilige jedoch auch sehr wichtige Aufgabe ist die Dokumentation unserer Aufgaben.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht was hat dies mit Autismus zu tun???
Eltern übernehmen bei ihren Kindern ja auch diese Aufgaben. Wir übernehmen alles (Baby) und begleiten sie hin zur Selbstständigkeit (Erwachsene).
In den meisten Familien lernen die Kinder altersentsprechend Sachen selber zu übernehmen.
Bei Autisten jedoch ist es oft so dass alles viel, viel länger dauert!
Ich schreibe dies, weil ich überzeugt bin dass ganz viele nicht wissen dass wir bei unseren Kindern sehr lange sehr viel "übernehmen" müssen!
Es ist nicht selbstverständlich dass das Kind selber duscht. Eher ist es so, dass man immer in der Nähe sein muss. Anleiten was zu tun ist. Nachfragen, kontrollieren.
Es gibt Sachen, da sage ich seit Jahren tagtäglich mehrmals dasselbe, es will und will einfach nicht in den Kopf rein.
Bei der Ernährung gibt es ebenfalls so viel zu beachten: was isst das Kind, wie schaffe ich es dass nicht nur Fertigprodukte gegessen werden (Blévita, Chips, Chrömli usw schmecken halt immer gleich, dies mag ein Autist ja...).
Ich könnte noch so viel aufzählen, aber das wird zu lange.
Mit den Jahren "hängt" es einem an. Manchmal mag ich einfach nicht mehr.
Darum schätze ich es sehr, dass ich zum Ausgleich nun arbeiten gehen kann.
Wenn mir jemand sagt, aber du wolltest die Kinder, nun schau auch zu ihnen und jammere nicht, bin ich ehrlich gesagt nicht ganz einverstanden damit.
Ja, ja ich wollte Kinder! Aber beim besten Willen, ich wusste nicht was auf mich zu kommt mit 3 Autisten!
Ich liebe sie von ganzem Herzen und ich bin überzeugt dass das allen Eltern von autistischen Kindern so geht.
Aber bitte zeigt auch Verständnis wenn wir sagen, wir mögen nicht mehr.
Wir brauchen Pausen.
🔸️Wir leisten sehr viel mehr als angenommen, da Autismus (meist) unsichtbar ist!🔸️
Was ist los?
Uff, ich habe mich hier schon lange nicht mehr gemeldet.
Es war eine strenge und herausfordernde Zeit...
Themen hätte ich viele worüber ich schreiben könnte, doch es fehlte mir in der letzten Zeit an Motivation einen Beitrag zu verfassen.
Im Grunde läuft es recht gut bei uns, wir haben eine eher ruhigere Phase. Klar, es ist immer etwas. Läuft es in der Schule gut, haben wir zu Hause dann die Konsequenzen. Irgendwann muss der Druck raus. Ihr kennt das bestimmt...
In den letzten Monaten ging es viel um mich. Echt jetzt, ich bin gerade voll auf einem Ego-Trip.
Letzten Sommer habe ich nach etlichen Jahren wieder angefangen zu arbeiten. Zuerst war ich unglaublich verunsichert. Doch Stück für Stück fand ich in meinen geliebten Beruf zurück.
Jetzt merke ich ganz fest, wie sehr mir die Arbeit "ausser Haus" gefehlt hat.
Unsere Situation erlaubte es mir lange nicht, auf meine Wünsche und Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Ich habe funktioniert damit die Familie funktioniert.
Gekämpft für Abklärungen, Gespräche ohne Ende geführt - sei es mit Psychologen, Psychiatern, Pädagogen...
Gespräche mit Familie, mit den Kindern.
Schwierige Situationen evaluiert, nach möglichen Lösungen gesucht. Ausprobiert, verworfen, weitergeführt.
Alles hat mich unglaublich viel Kraft gekostet.
Jetzt bin ich aber an einem Punkt angelangt, wo ich sagen muss "es reicht". Jetzt bin ich dran!
Klar wollte ich die Kinder, klar akzeptiere ich die Konsequenzen die es hat, Eltern zu sein.
Aber ich muss raus aus meiner "Opfer"-Rolle. Ich muss gewisse Sachen "abgeben". Sei es an aussenstehende wie Schule, Pädagogen. Dem Mann, den Kindern. Freunden, Verwandten.
Oft mache ich mir Gedanken und habe Schuldgefühle.
Ich kann doch nicht einfach sagen "es reicht".
Andererseits sind die Kinder in einem Alter wo auch sie lernen müssen, dass Mama nicht alles übernimmt. Nicht immer zu Hause ist. Dass auch eine Mama mehr ist als nur die Person welche die schmutzige Wäsche wäscht, einkauft, kocht, putzt, aufräumt.
Aber bevor ich von Mann und Kindern verlange dies zu verstehen, muss ich selber bereit sein hinter meinen Gefühlen zu stehen. Zu sagen, das will ich so nicht mehr. Ich möchte mehr, ich möchte wieder auswärts arbeiten.
Ja, ich habe sogar den Wunsch mich noch mehr zu "lösen", Zukunftspläne zu schmieden was die Arbeit betrifft. Mich zu Weiterbildungen zu informieren. Wieder auf eine andere Art gefordert zu werden.
Und dazu braucht es eine gewisse Portion Egoismus.
Manchmal schäme ich mich dafür. Doch weshalb?
Je länger je mehr merke ich, dass es in unseren Denkmustern noch viele Veränderungen braucht.
Meine Kinder wie auch mein Mann schaffen es ohne mich (ich bin ja nicht immer und ganz weg) - ich kann also mit gutem Gewissen wieder Sachen angehen, die mir wichtig sind.
So wachsen wir alle daran.
Adventskalender
Als unsere Kinder noch klein waren zog im Advent ein Wichtel bei uns ein. Er hatte stets ein hübsches Häuschen, mit Bank vor der Tür, Bäumen und winterlicher Dekoration.
Der Wichtel brachte täglich kleine Briefe auf welchen stand, was an diesem Tag gemacht wurde.
Von Lebkuchen, Chrömli und Grittibänz backen zu Basteleien, besonderen Spaziergängen, Besuche, Geschichten usw.
Doch stets war dieses "Gstürm" dass sie einen richtigen Adventskalender wollten.
Da dachte ich, ich mache einen schönen Weihnachtstisch mit einem Holzkasten. In diesem befand sich täglich eine kleine Überraschung. Doch auch hier gab es so lange Theater, bis sie meine Kiste fanden wo die Geschenke drin waren.
Als sie endlich wussten was es alles gab wurde es etwas besser.
Diese Situationen hatten wir noch vor den Diagnosen ASS.
Mit zunehmendem Wissen wurde klar, dass alles vorhersehbar sein musste...
Also durften die Kinder den nächsten Adventskalender selber aussuchen, damit sie wussten was sie bekommen würden.
Die Jungs wollten einen von Playmobil, die Tochter fand etwas mit "Anna und Elsa"-Dingen.
Am 1. Dezember öffneten sie voller Freude das erste Tor.
Mein Mann und ich tranken gemütlich einen Kaffee und dachten, dass es so nun das richtige war.
Denkste 🙄🙈
Plötzlich kamen die Jungs, sie wollten uns etwas zeigen.
Wir folgten ihnen ins Zimmer. Nee, echt jetzt! Da haben sie den gesamten Adventskalender auseinander genommen und die Sachen aufgebaut 😳 Zuerst schimpften wir mit ihnen, was das soll, sie wüssten ja dass jeder Tag etwas raus genommen werden sollte...
Dann erklärten sie uns, dass dies ja völliger Blödsinn sei, da müssten sie ja mega lange warten um damit zu spielen 🙃
Auch die Tochter packte allen "Anna und Elsa -Schmuck" aus und sortierte die Sachen nach ihrem Gutdünken.
Das war dann der letzte Adventskalender.
Von da an bekam jedes Kind zum 1. Dezember einen kleinen Batzen statt des Kalenders. So konnten sie sich selber etwas aussuchen.
Überraschungen mögen sie nicht, es ist stets wichtig ihnen vorgängig die nötigen Informationen zu geben oder sie direkt selber (mit-)entscheiden lassen... 🎁
Schnee oder wie meine Kinder freiwilig rausgehen...
Normalerweise ist es immer sehr schwierig, meine Kinder motivieren raus zu gehen.
Echt, mal ist es zu heiss, dann zu windig.
Die Sonne blendet oder es regnet.
Bienen, Wespen, Mücken könnten stechen.
Zecken könnten sich festbeissen.
Das Gras ist zu hoch und kitzelt an den Beinen.....
Es gibt soooooo viele Gründe weshalb man nicht raus gehen kann!
Das verrückte ist, es sind nicht bloss doofe Ausreden... Nein, für Autisten kann die Sonne tatsächlich zu sehr scheinen, die Angst vor Insekten kann immens sein, sie können richtig panisch werden wenn sich eine Biene zu ihnen verirrt 😱
Während ich zum Beispiel geniesse wenn ich einen Bach höre oder Grillen die zirpen, Vogelgezwitscher lausche, sind das schon zu viele Reize für sie.
Aber wenn es Schnee hat, dann gehen sie freiwillig raus 🤩🤩🤩 Sie lieben es, wenn sie etwas bauen können.
Eine Mauer hinter der sie sich verstecken können vor Schneebällen. Schneemänner und Schneefrauen ☃️ bauen.
Das ist für sie sinnvoll.
Schlitteln ist nur kurz interessant, da es immer dasselbe ist. Schlitten (oder Bob) hochziehen und dann runterfahren. Nach ein paar Mal wird es langweilig.
Aber etwas mit den Händen zu erschaffen, das gefällt ihnen sehr. ❄️
Darum ist der Schnee bei uns eine willkommene Sache 😀
Gestern Abend war auf der Wohngruppe der Sonderschule meiner Tochter ein Elternanlass, zu welchem die ganze Familie eingeladen war. Geplant war ein gemeinsames Abendessen, es wurde gespielt und natürlich Platz für Austausch.
Normalerweise würde ich mit unseren Kindern abends nicht an solche Anlässe gehen da die Katastrophe vorprogrammiert ist. Tönt sehr pessimistsch, ist aber leider die Realität.
Warum?
Weil die Kinder nach einem langen Tag abends total überreizt sind und eigentlich Zeit und einen ruhigen Ort benötigen, um sich etwas zu erholen. Gerade abends gibt es oft grobe Ausraster die kaum mehr zu bändigen sind...
Doch mit dem WIssen, dass wir an einem Ort sind mit Menschen denen es genau so geht, stresste es mich weniger...
Trotzdem bedeutete es für mich, dass ich vorgängig gut organisieren und planen musste.
Da Autisten oft sehr heikel sind bezüglich dem Essen, packte ich diverse Sachen ein für den Notfall.
Nein, ein Autist isst nicht einfach wenn der Hunger gross genug ist, dies gilt so nicht... Im Gegenteil, lieber hungern und dabei toben als etwas zu essen, was für sie nicht möglich ist.
Sei es die Konsistenz, anders als zu Hause usw. Sogar Chips werden nicht gegessen wenn sie nicht so schmecken wie die, die man kennt........
Dann brauchte es noch Tablet und Kopfhörer, um die etwas längere Fahrt ohne Theater, Kämpfe und Ausraster zu überstehen.
Vor Ort dann schon das erste Problem: der Zeitplan stimmte nicht mit dem Programm überein, welches wir im Vornherein bekamen.
Echt jetzt, die armen Kinder mussten die Chips eine halbe Stunde lang anschauen bevor sie davon essen durften 😂😜🙈
Dazu kam, dass die Uhr 3 Minuten vorging, das hiess nochmals geduldig sein... 😫
Dann endlich, endlich durfte man loslegen. Die Freude war gross über die Info, dass es Pizza gab. Die Ernüchterung folge, da sie ganz anders war als die zu Hause.
Trotzdem schafften wir das Abendessen ohne grössere Zwischenfälle.
Später spielten wir Activity. Und es machten alle super mit 🤩
Sogar unser Jüngster, der sonst nicht in der Öffentlichkeit spricht, beteiligte sich am Geschehen!
Kurz vor 20 Uhr jedoch merkte ich, dass es nun Zeit war zu gehen. Die Unruhe stieg, sie waren total fertig. So viele Menschen auf relativ kleinem Raum, soviel Neues - das mögen Autisten nicht besonders.
Im Auto waren alle 3 sehr erleichtert, dass sie sich ihr Tablet und die Kopfhörer schnappen konnten und jeder in seine Welt eintauchen konnte.
Bis wir zu Hause waren konnten sie noch etwas essen, das half danach entspannt anzukommen und satt zu Bett zu gehn.
Also alles in allem war es ein sehr gelungener, positiver Abend für uns alle. Für einige mag dies auch gar nicht so schlimm tönen, vielleicht denkt ihr euch es ist doch nichts besonderes worüber man schreiben müsste. Aber ich denke dass Eltern von autistischen Kindern gut nachfühlen können dass dies allles andere als normal, easy und nichts weiter ist. Im Gegenteil, für uns alle war dies eine enorme Leistung!!!
Deshalb ganz ehrlich, ich bin froh wenn es nun wieder wie gewohnt zu und her geht...
Meine Abklärung
Vor einiger Zeit habe ich etwas zu mir geschrieben.
Inzwischen wurden die Tests der Abklärung ausgewertet und heraus kam.... tadaaa.... dass ich ganz klar ein AD(H)S habe.
Es hat mich ja sehr viel Überwindung gekostet mich dieser Frage zu stellen. Als erwachsene Person eine Abklärung machen?
Nun bin ich sehr froh darüber, denn die Diagnose bestätigt meine Vermutung, meine Gefühle.
Der Entscheid zur Abklärung traf ich ja wegen meiner Arbeit. Dieses verzweifelte Gefühl, nichts auf die Reihe zu kriegen. Wie sollte ich Verantwortung übernehmen wenn ich mich kaum konzentrieren kann? Es geht um Menschen(leben), um Medikamente, um Entscheidungen die getroffen werden müssen!!!
Ich war kurz davor zu kündigen, weil ich dachte das wäre das Beste.
Doch durch die Abklärung, durch die Diagnose bekam ich die Möglichkeit, mit einem Medikament zu versuchen, meine Situation zu verbessern.
Ja genau, man kennt dieses Medikament als "Ritalin".
Böses, böses Ritalin.
Vielleicht kennt ihr Aussagen wie "Wald statt Ritalin".
"Tobe dich aus, hüpf auf dem Trampolin, mach Sport..."
Klar, körperliche Tätigkeit hilft sicher mit der Unruhe besser umzugehen.
Wichtig ist auch zu wissen, dass bei Erwachsenen das Zappeln und andere äussere Zeichen weniger werden aber die innere Unruhe zunimmt.
So, da mir das Trampolin oder der Wald bei der Arbeit nichts nützt, habe ich mich entschieden, es mit diesem Medikament zu versuchen.
Um etwas konkreter zu werden: der Wirkstoff ist Methylphenidat, zu finden in Ritalin, Concerta, Medikinet usw.
Sprich es gibt mehrere Präparate mit dem Wirkstoff.
Methylphenidat hat eine stimulierende Wirkung, also nichts von wegen "ruhig stellen"!!!
Schlussendlich ermöglicht es eine bessere Teilhabe im Unterricht, bei der Arbeit, hilft im Umgang mit anderen Menschen, man hat eine längere Konzentrationsfähigkeit. Auch ist man nicht mehr so aufgedreht und abgelenkt.Und es mildert die Impulsivität.
Mehr gehe ich nun nicht mehr darauf ein, aber wenn du Interesse hast, lies selber nach. Es ist ein spannendes Thema.
Für mich hat es sich also gelohnt, den Schritt zu wagen mit Abklärung und passender Medikation zu starten.
Falls ihr Fragen habt, dürft ihr sie gerne stellen. Ich versuche so gut wie möglich zu antworten.
Es ist mir so wichtig darüber zu reden, zu schreiben, einen offenen Umgang mit diesen Themen zu haben...
Eine Erklärung (nicht von mir!)
Die Löffeltheorie – eine Erklärung, warum man nicht mehr kann, auch wenn es nicht so aussieht – Rundumgedanken Die Löffeltheorie – eine Erklärung, warum man nicht mehr kann, auch wenn es nicht so aussieht Veröffentlicht am 2. Dezember 202017. Juli 2021 von Miriam Thumser Bild: ulleo / pixabay Vielen Menschen fällt es schwer zu verstehen, warum viele AutisInnen deutlich früher erschöpft, reizüberflut...
Therapien
Heute möchte ich euch etwas von unserer Anfangszeit mit Kind erzählen.
Wie die meisten Eltern auch waren wir überglücklich als unser erstes Kind zur Welt kam ❤️🥰
Bereits im Spital aber wollte unser Baby nicht schlafen. Okay, viele Babys haben Mühe mit Schlafen, das ist bekannt...
Wir konnten pucken, wiegen im Dondolo, Tragen, nebendran liegen - meist erfolglos...
Die Hebamme empfahl uns die Osteopathie. Wir machten dort einen Termin, hatten diverse Besuche. Aber geändert hat sich nichts...
"Es ist alles eine Phase!" hörten wir andauernd.
Wir konnten machen was wir wollten, dieses Kind schlief einfach kaum, weinte den ganzen Tag und konnte nie zufrieden gestellt werden. Wie oft waren wir fast verzweifelt!!!
Mit zunehmender Mobilität wurde alles nur noch schlimmer.
Da alle immer sagten dies sei einfach eine Phase machten wir uns nicht weiter Gedanken, wir gingen davon aus dass es einfach so sei... In der Zwischenzeit erblickten noch 2 weitere Kinder das Licht der Welt ❤️🥰
Als das älteste Kind 4 Jahre alt wurde konnte ich nicht mehr glauben dass das alles so "normal" sei. Ich suchte Hilfe, mir wurde Cranio Sacral empfohlen, was wir auch besuchten.
Auch das brachte uns nicht weiter.
Dann wurde von Kinesiologe geschwärmt, auch diese besuchten wir, mussten aber bald abbrechen weil es einfach nicht ging.
Dazwischen versuchten wir uns an der Aromatherapie, welche ich auch heute noch sehr schätze, aber uns damals nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Zu dieser Zeit war ich total am Ende mit meiner Kraft!!!
Ich hatte 3 wilde Kinder zu Hause, alle schliefen sehr wenig und waren immer sehr sehr weinerlich, die "Trotzphasen" waren unendlich intensiv.
Aus lauter Verzweiflung gingen wir noch zu einer Homöopathin, nahmen brav die Kügeli. Eines Tages nahm sie ihr Pendel und fragte ob sie es mal damit versuchen kann.
Verzweifelte Eltern wollen Hilfe, klammern sich an jeden möglichen Versuch. Die gute Frau pendelte und sagte mir dann, unser Kind sei besessen... 😱
Das wars, für mich war der Punkt erreicht wo ich nichts mehr mit irgendwelchen Therapien zu tun haben wollte!
In der Zwischenzeit wurde uns die Früherziehung zugesprochen.
Immer wieder versuchte ich der Hyperaktivität und der Wutausbrüche entgegen zu wirken.
Wir gingen viel in den Wald, ich baute 2x ein "Gärtli" auf wo die Kinder sich austoben konnten, Pfeil und Bogen mitnehmen konnten usw.
Doch nichts half richtig.
Die Wutanfälle häuften sich, zum Teil war es sehr gefährlich bei uns zu Hause. Möbel wurden umgestossen, einander verletzt.
Übergänge waren besonders schlimm. Bevor sich das Kind vor dem Kindergarten fertig machen konnte, gab es schon Krisen weil es 20, 30 mal aufs Klo musste!!!
Es gab Krisen weil die Hose an den Beinen hochrutschte! Es gab Krisen weil die Socken unendliche Schmerzen verursachten...
So, und nun will man mir immer noch erzählen dass alles eine Phase sei???
Es folgen Abklärungen auf der EB, Verdachtsdiagnose ADHS. Von Autismus wollte niemand was wissen.
Es wurde mir empfohlen, Entlastung zu suchen...
Dann kam dieser Tag 😭 Ich konnte nicht mehr!!!
Ich rief bei der Kinderärztin und der EB an und sagte, wir brauchen Hilfe sonst kann es sein dass ich dem Kind mal weh tue!
Ich wurde endlich gehört!!! Kurz darauf starteten wir mit Ritalin - und es hat uns Stück für Stück ein kleines bisschen "Normalität" gebracht - doch darüber schreibe ich ein anderes Mal 🙂
ADS als Erwachsener abklären lassen...
Genau, heute schreibe ich etwas zu mir 😉
Während all den Jahren in denen unsere Kinder auf Autismus und ADHS abgeklärt wurden konnte ich auch sehr viel über mich erfahren.
Sachen, Verhaltensweisen welche ich bei meinen Kindern feststellen bzw. beobachten konnte, kamen mir Stück für Stück bekannt vor 🙄
Sei es das Tragen von Kleidung (uhhh ich bin sowas von heikel, ich muss wirklich total wohl sein, das Material muss stimmen, der Schnitt usw., sonst könnte ich innerlich total ausrasten!), ich falle anderen Menschen oft ins Wort. Ich versuche geduldig zu sein, aber innerlich dreh ich manchmal fast durch, Entscheidungen treffe ich meist aus dem Bauch und zu wenig reflektiert.
Ich mag keine grossen Menschenansammlungen und habe auch nicht das Bedürfnis mit allen supergut auszukommen 🙈
Und dann noch die Sache mit der Konzentration 😏🙃😖
In der Schule fiel ich nie auf. Jedenfalls nicht gross...
Meine Leistungen lagen im Durchschnitt, je nach Fach auch etwas darüber...
In gewissen Sachen fiel mir es total leicht, anderes bekam ich fast nicht auf die Reihe.
Ich wusste nie, welche Seite wir aufschlagen sollten, ich bekam es einfach nie mit! Immer musste mir jemand weiterhelfen.
Zu Beginn der Lektion, des Themas, konnte ich gut folgen und verstehen, doch nach einer gewissen Zeit wusste ich nicht mehr wo wir waren, was zu tun war etc.
Gedanken darüber machte ich mir keine, das war einfach so.
Auch während der Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten erging es mir so, ich kämpfte mich durch und schloss mittelmässig ab.
Der Beruf machte mir aber überhaupt keine Freude! Ich lernte ihn damals weil einfach alle das KV machten 🤷♀️
Über Umwege fand ich meinen Traumberuf und wurde Pflegefachfrau.
Ich hatte viel Abwechslung, mir war nie langweilig, konnte mich auch genügend bewegen.
Nach der Schule bzw. der Arbeit aber war ich so was von fix und fertig, ich schlief sehr schnell ein.
Auch hier machte ich mir noch keine Gedanken, denn ich hätte nie an ein ADS gedacht!
Doch wie bereits erwähnt, während den Abklärungen der Kinder hatte ich immer wieder Aha-Erlebnisse...
Aber in meinem Alltag zu Hause stresste es mich nicht.
Doch dann, diesen Sommer stieg ich wieder in die Arbeitswelt ein. Und da holte mich das alles auf, ich merkte wie schwer es mir fällt konzentriert zu arbeiten!!! Am Computer konnte ich Sachen 4-5 mal lesen doch ich driftete immer wieder ab.
Lasse mich ablenken und benötige so unendlich viel Energie meine Arbeit zu erledigen.
Anders als während der Ausbildung muss ich in der Lage sein, alleine (ohne dass mir jemand "über die Schulter schaut" zur Kontrolle), den Arbeitsalltag zu bewältigen...
Dazu kommt, dass vor und nach der Arbeit noch vieles auf mich wartet mit Kindern, Tieren, Haushalt. Da brauche ich einfach auch noch Energie.
Nun habe ich mich überwunden, einen Termin zu vereinbaren um bei mir eine ADS Abklärung zu machen.
Ich will dazu stehen, ich möchte dies thematisieren und je nach Ergebnis und weiterem Vorgehen auch zum Beispiel über Ritalin (und andere Medikamente) schreiben.
Ab Morgen änderts sich einiges bei uns...
Bis jetzt bin ich immer arbeiten gegangen wenn der Papa zu Hause war und die Betreuung übernehmen konnte.
Nun werde ich aber auch vermehrt unter der Woche arbeiten und die Kinder werden von einer lieben Frau betreut wenn es nötig ist.
Für mich bedeutet dies, sozusagen alles bis ins kleinste Detail zu planen, erklären, visualisieren...
Dies ist viel Arbeit!
Doch ich bin zuversichtlich dass auch diese nächste Veränderung gut akzeptiert wird 🍀
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