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Pietro da Cortona – Il Trionfo della Divina Provvidenza
Die vorliegende Zeichnung steht im Zusammenhang mit einem der grössten profanen Freskenwerken Roms: Das Deckengemälde im grossen Saal des Palazzo Barberini stammt von Pietro da Cortona und zeigt die Allegorie der göttlichen Vorsehung (Il Trionfo della Divina Provvidenza), entstanden von 1633 bis 1639 nach Auftrag von Papst Urban VIII., welcher der Familie Barberini entstammte.
Die hier gezeigte Zeichnung bezieht sich auf den Teil des Freskos, in dem es um den Triumph der Wissenschaft mit Unterstützung von Religion und Spiritualität geht. Abgebildet ist in diesem Freskoteil der dicke, nackte, trinkende Silen, umgeben von Satyrn, Faunen und Bacchantinnen. Das monumentale Fresko in einem der opulentesten Paläste Roms gilt als Hauptwerk des gefeierten italienischen Barockmalers.
Die Tuschezeichnung mit partieller Graphit-Grundierung zeigt genau den beschriebenen Ausschnitt. Sie ist unten links signiert mit der Unterschrift Cortonas. Ob es sich um eine Teilstudie, eine Vorstudie oder um eine Vorskizze handelt, ist nicht bekannt, da eine fachliche Expertise fehlt. Aber es ist nahliegend, dass es sich um eine Originalzeichnung Cortonas oder zumindest um ein Werk seines Umkreises handelt.
Der Maler mit dem eigentlichen Namen Pietro Berrettini ist 1596 im toskanischen Cortona geboren. Er gilt neben Gian Lorenzo Bernini und Francesco Borromini als bedeutendster Vertreter des italienischen Hochbarocks, sowohl in der Malerei als auch in der Architektur. Da Cortona erhielt seine erste künstlerische Ausbildung in seiner Heimatstadt, bevor er um 1612 nach Rom zog, wo er bei dem Maler Andrea Commodi studierte. Sein Talent erlangte schnell Anerkennung, und er wurde zu einer führenden Persönlichkeit der römischen Barockbewegung.
Besondere Bekanntheit erlange da Cortona für seine grossflächigen Freskenmalerien, wie die oben erwähnte im Palazzo Barberini. Er nahm nachhaltig Einfluss auf die Entwicklung des Barockstils in Italien. Sein Werk war Vorbild für zeitgenössische und spätere Künstler und trug zur Verbreitung der barocken Ästhetik in ganz Europa bei. Sein ausgesprochenes Talent, Architektur und Malerei zu einheitlichen, theatralischen Kompositionen zu verschmelzen, war massgeblich für die Stilbildung seiner Zeit. Pietro da Cortona starb am 16. Mai 1669 in Rom und hinterliess ein reiches Erbe an künstlerischen und architektonischen Meisterwerken.
Ob die hier angebotene Zeichnung letztlich ein eigenhändiges Werk da Cortonas ist, bleibt nicht abschliessend geklärt. Angesichts des Sujets und der authentisch wirkenden Signatur ist es naheliegend.
Jean-Baptiste Isabey – Schloss und Stadt Châteaudun
Die französische Stadt Châteaudun, zwischen Chartres und Tours gelegen, ist vor allem bekannt für ihre mächtige Schlossanlage, die auf einem Felssporn über die Stadt herrscht. In seiner heutigen Form vereint das Bauwerk, dessen Ursprünge ins 10. Jahrhundert zurückreichen, in sich Stilelemente der Gotik und der Renaissance.
Die hier vorliegende Federzeichnung von 1811 zeigt eine Ansicht des Schlosses Châteaudun und der am Fusse des Berges liegenden Stadt. Geschaffen hat sie der bedeutende französische Miniaturist Jean-Baptiste Isabey. Der 1767 in Nancy geborene Isabey lernte die ersten künstlerischen Griffe in seiner Heimatstadt. Ab 1784 studierte er an der Académie royale de peinture et de sculpture in Paris und war danach als selbständiger Maler und Zeichner tätig.
Es folgten bald namhafte Aufträge, darunter vom französischen Hof. Ab 1796 erteilte er Unterricht. Nach Napoléons Krönung wurde Isabey dessen Hofmaler. Er schuf Bildnisse von fast sämtlichen französischen Königen und einem Grossteil der europäischen Herrscher. Als einer der gefragtesten Porträtisten seiner Zeit wurde Isabey ein vermögender Mann. Er starb 1855 in Paris.
Figurenlose Veduten sind nicht häufig zu finden in Isabeys Werk. Die hier angebotene Zeichnung zeugt jedoch vom soliden Handwerk des Malers auch im Kontext mit Landschaftsansichten. Es ist eine sehr feine, detailhafte Ausführung in Feder, anschliessend mit Pinsel laviert. Isabey hat sie auf dem Trägerblatt ortsbezeichnet, signiert und mit 6. August 1811 datiert.
Herrenporträt, wohl Johann Rudolf Wettstein
Eine ausladende Halskrause umgibt das Haupt des jungen Herrn mit Schnurrbart, welcher den Betrachter fixiert und selbstbewusst anblickt. Das Weiss dieses Renaissance-Modestücks – anfang 17. Jahrhundert auch spöttisch "Mühlsteinkragen" genannt – sowie der helle Teint heben sich vollständig ab vo dunklen Hintergrund, der mit dem ebenso dunklen Umhang des Herrn eins wird. Es ist überliefert, das es sich bei diesem Porträt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts um das Bildnis Johann Rudolf Wettsteins handelt, eine einflussreiche Basler Persönlichkeit, nach der die Wettstein-Brücke benannt ist. 1594 als Sohn eines Kellermeisters in Basel geboren, führte Wettstein ab 1611 gemeinsam mit seinem Vater eine Schreibstube. Bereits im Alter von 16 Jahren vermählte sich Wettstein mit der über fünf Jahre ältere Anna Maria Falkner. Die ganze Ehe war bis zum Tod seiner Frau 1647 sehr unglücklich, doch ebnete die Verbindung dem jungen Wettstein den Weg in die Basler Oberschicht. 1616 begab er sich in italienische Dienste. Als 1618 der Dreissigjährige Krieg begann, schlug Wettstein eine politische Laufbahn ein.
Im Verlauf der 1620er-Jahre besetzte er in seiner Heimat mehrere einflussreiche Ämter. 1630 vertrat er Basel an der eidgenössischen Tagsatzung, 1645 wurde er Bürgermeister, 1646 nahm er als Gesandter der reformierten Orte am Westfälischen Friedenskongress teil. Im Jahr darauf vertrat er in selber Mission auch die katholischen Orte. Als Schweizer Gesandter in dieser Sache war Johann Rudolf Wettstein faktisch der erste Schweizer Diplomat im eigentlichen Sinne.
Um die durch den Westfälischen Frieden erhlangte rechtliche Unabhängigkeit abzusichern, reiste Wettstein 1650 als Vertreter sämtlicher Schweizer Stände gemeinsam mit Sebastian Peregrin Zwyer von Evebach nach Wien. Kaiser Ferdinand III. erhob Wettstein daraufhin in den Reichsadelsstand. Zurück in seiner Heimat, sah sich Wettstein mit inneren Unruhen und Problemen konfrontiert. Als sich die Baselbieter 1653 gegen die Stadt Basel erhoben, liess Wettstein sieben Anführer der Aufständischen öffentlichkeitswirksam exekutieren.
Wettsteins Bemühungen um den Dialog zwischen den Reformierten und den Katholiken führte er auch nach dem verlorenen ersten Villmergerkrieg von 1656 weiter, denn er war weiterhin ganz Diplomat und war sich bewusst, dass diese Kluft nicht mit Gewalt, sondern einzig mit einem Austausch zu überwinden ist. Obwohl Wettstein ein eifriger Verfechter seiner eigenen Konfession war, hatte für ihn der Friede im Lande und ein gütliches Miteinander von Reformierten und Katholiken Vorrang. Wettstein gelang es 1661, den umfangreichen Bilder- und Büchernachlass des Humanisten und Juristen Bonifacius Amerbach (1495-1562) anzukaufen. Der Fundus bildete den Grundstock der Bibliotheken und Museen Basels.
Johann Rudolf Wettstein starb im April 1666 im 72. Altersjahr und wurde in der Barfüsserkirche beigesetzt. Im Kreuzgang des Münsters ereinnert ein Epitaph an den einflussreichen, geadelten Basler Politiker und Diplomat, der auf dem oben gezeigten Ölgemälde – vorausgesetzt, er ist es – während den Anfängen seiner steilen Karriere von einem unbekannten Meister poträtiert worden ist.
Niederländische Schreibgarnitur von 1853
Eine fein gearbeitete, dekorative Schreibgarnitur aus Silber und Glas. 1853 hergestellt in den Niederlanden. Bestehend aus einer Basis mit zentrierter Handhabe, zwei Stifthaltern sowie Tinten- und Puderfass aus Kristallglas mit Silberdeckel.
Die Basis steht auf vier barockisierenden Eckfüsschen, die Ränder sind ornamentiert. Am Halterungsschaft die Punze "T" für das Entstehungsjahr 1853, auf der Oberseite der Basis ein schreitender Löwe mit einer 2, für den Feingehalt 833. Die dritte Punze "Hs" ist wohl als Meistermarke zu interpretieren (nicht aufgelöst).
Grosser Gemälderahmen, Holz stuckiert
Imposanter Holzstuck-Gemälderahmen mit reicher Profilierung, goldbronziert. Aufwendig gestaltete Eck- und Mittelkartuschen, Leiste 12.5cm breit. Verso Firmenplakette "C. Blecken Goldleisten-Rahmen-Fabrik, Rahmen Vergolderei, München".
Das beeindruckende Stück ist wohl im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts entstanden.
Heinrich Lossow (?) – Endymion und Selene
Sehr stimmige Darstellung eines schlafenden nackten Jünglings, dem sich von oben eine verführerische, ebenfalls unbekleidete Frauengestalt nähert. Obschon der Titel des Gemäldes nicht überliefert ist, lässt sich die Szene mit ziemlicher Sicherheit in der griechischen Mythologie verorten.
Offensichtlich zeigt die Darstellung den schlafenden Endymion. Die Mondgöttin Selene hat sich in den schönen Jüngling verliebt, ihn in eine Höhle gebracht und durch Zeus in einen tiefen Schlaf versetzen lassen, damit er auf ewig seine Jugend behält. Nacht für Nacht kommt Selene zu Endymion in die Höhle und zeugt mit ihm insgesamt 50 Töchter.
Das Licht fällt auf den in lasziver Pose schlafenden Endymion. Aus einem mystischen Nebel-Wolken-Gebilde, welches fast die gesamte Höhle erfüllt, manifestiert sich Selene, sie bewegt sich auf den Schlummernden zu.
Stilistisch und kompositorisch erinnert die Malerei an diejenige von Karl Wilhelm Diefenbach. Für Rätsel sorgt die Signatur unten rechts. Augenscheinlich ist sie als "Ralf Lossow" zu entziffern. Ein solcher ist jedoch nicht bekannt. Der Signaturteil "Lossow" hingegen stimmt im Vergleich mit der Signatur Heinrich Lossows (1843-1897) überein. Die Tatsache, dass der Vorname Ralf zur Entsehungszeit des Gemäldes, welche vermutlich vor 1900 anzusetzen ist, in dieser Form so gut wie noch ungebäuchlich war, lässt die Vermutung zu, dass "Ralf" – aus welchem Grund auch immer – von späterer Hand hinzugefügt worden ist, was durch die auffallend tiefere Positionierung des Vornamens untermauert wird.
Folglich ist nicht auszuschliessen, dass es sich tatsächlich um ein Werk des bekannten, aus einer Künstlerfamilie stammenden Münchner Genremalers Heinrich Lossow handeln könnte. Auch die Motivwahl und Malqualität sprächen dafür. Aufgrund fehlender konkreterer Hinweise bleibt es jedoch bei einer reinen Mutmassung.
Das Porträt eines Herrn Mannagetta von Lerchenau mit reicher Provenienz.
Waldmüller und der geadelte Rechtsgelehrte Philipp Mannagetta von Lerchenau, Porträt von Ferdinand Georg WaldmüllerSein Blick ist selbstbewusst, entschlossen, liebenswürdig irgendwie und zielt am Betrachter rechts vorbei. Der Mann sitzt auf einem biedermeierlichen Armlehnstuhl mit floralem Bezug, ist bürgerlich gekleidet und sorgfältig ...
Alois Heinrich Priechenfried – Porträt eines Rabbiners
Der Wiener Maler Alois Heinrich Priechenfried (1867-1953) war vor allem bekannt und angesehen für seine zahlreichen, ausserordentlich charakterstarken und häufig kleinformatigen Bildnissen von Rabbiners, sei es als Porträt oder beim Studium religiöser Schriften. Aus dieser Werksparte haben wir hier ein sehr typisches Beispiel vorliegen: Es zeigt einen betagten Rabbiner mit Hut, voluminösem grauen Bart und markanten Gesichtszügen.
Der in Wien geborene Priechenfried ist in einer katholischen Familie aufgewachsen. Bei seinem Vater erlernte er das Vergolderhandwerk. Nebenbei studierte er Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl. Das Vergolden und Malen praktizierte er zeitlebens. Priechenfried starb 1953 im Alter von 73 Jahren.
Venezianisches Weihwassergefäss aus Silber, 19. Jh.
Prächtiges Weihwassergefäss / Bénitier aus getriebenem Silberblech, opulent barockisierendes Dekor, figural und floral, durchbrochen. Mittig eine Henkelvase, flankierend getragen von zwei Halbfiguren.
Die Rückwand des Wasserbehälters ist mit der Stadtmarke Venedigs gepunzt sowie mit einer nicht auflösbaren Meistermarke. Die Punzierung verweist auf einen Entstehungszeitraum zwischen 1812 und 1872.
Johann Jakob Rietmann – Das Landhaus zum Greifenacker in St. Gallen
Diese hübsche Ansicht zeigt ein ländliches Herrenhaus am Hang mit grosszügigem Umschwung, einem Brunnen und Figurenstaffagen. Es handelt sich um das Landhaus Greifenacker in St. Gallen. Der herrschaftliche Sitz, der im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammte, war eine von mehreren Villenbauten an der heutigen Rosenbergstrasse.
Zur Geschichte des Gebäudes ist nur sehr wenig überliefert. 1884 war das Anwesen im Besitz der Gebrüder Sturzenegger in Herisau, Inhaber einer Dampfziegelei und Baufirma, über die jedoch im August des genannten Jahres der Konkurs eröffnet wurde. Einer der Brüder ist Hals über Kopf nach Amerika geflohen und hat seine gesamte Familie im Stich gelassen. Das Landhaus Greifenacker stand an der heutigen Adresse Rosenbergstrasse 76 und wurde 1956 abgebrochen.
Die sehr feine, akkurat ausgeführte lavierte Bleistiftzeichnung mit zarter Weisshöhung stammt vom Schweizer Maler un Kupferstecher Johann Jakob Rietmann (1808-1868), gebürtiger St. Galler. Rietmann legte bereits zu Schulzeiten ein grosses zeichentalent zutage. Ab November 1829 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1831 kehrte er nach St. Gallen zurück, wo er zunächst Formenlehre unterrichtete und später als Zeichenlehrer tätig war. Rietmann schuf zahlreiche Ansichten von St. Gallen und anderen Orten der Ostschweiz, welche aus heutiger Sicht grossen kulturhistorischen Wert haben.
Vom Landhaus Greifenacker sind mehrere Ansichten Rietmanns bekannt, er zeichnete die Liegenschaft von unterschiedlichen Seiten. Die sehr schöne Zeichnung ist unten links signiert und mit 1866 datiert.
Melchior Paul von Deschwanden – Verkündigung des Herrn
Der Nidwaldner Maler Melchior Paul von Deschwanden (1811-1881) gibt hier mit Mariae Verkündigung eine der christlichen Schlüsselszenen wieder, die in der Kunst der vergangenen Jahre vielfach Einzug gehalten hat. Ein Engel, begleitet vom Heiligen Geist in Gestalt der Taube, überbringt der Jungfrau Maria die Botschaft, dass sie den Sohn Gottes gebären wird. Gebetstuhl und Bibel am Fenster verweisen auf den Propheten Jesaja im Alten Testament und dessen Anküdigung des Messias.
Motive wie dieses sind sehr repräsentativ für Deschwandens Werk, stehen sie doch sinnbildlich für seine eigene tiefe Religiosität. Der Nidwaldner Künstler war seinerzeit einer der gefragtesten Kirchenmaler der Schweiz, sein Stil entsprach ganz dem damaligen Zeitgeschmack. Nach Deschwandens Schulzeit in Zug folgten Ausbildungsjahre in Zürich, München und schliesslich in Rom, wo Deschwanden auf den Lübecker Meister Friedrich Overbeck traf und sich von dessen nazarenischem Malstil beeinflussen liess.
Zurück in seiner Heimat, schuf Deschwanden eine Vielzahl religiöser Darstellungen für Private oder Kirchen. Namhafte Werke aus seiner Hand befinden sich in katholischen, aber teils auch reformierten Kirchen und Kapellen in Deutschland, Österreich, Norditalien und vor allem in der Zentralschweiz. Wieder in Rom, erhielt Deschwanden 1869 von Papst Pius IX. eine Goldmedaille für sein Schaffen überreicht.
Deschwandens Verkündigungsszene ist unten links signiert. Rechts sind der Name "Emilie Fritz" sowie das Jahr 1856 zu lesen. Vermutlich handelt es sich um ein privates Widmungswerk des Künstlers.
Meissen – Amphorenvase, Kobaltblau, vor 1934
Prächtige Henkel-Amphorenvase, voll-Kobalt, weisse Kartusche goldumrandet mit reicher Blumenmalerei, weisse Henkel goldstaffiert. Die blaue Schwertermarke verweist auf eine Entstehungszeit zwischen 1924 und 1934. Sehr schönes Stück. Höhe 30cm.
Otto Frölicher – Gebirgslandschaft mit Alphütte
Eine ansprechende Gebirgslandschaft des bedeutenden Schweizer Landschaftsmalers Otto Frölicher. Ob es eine bayerische Alm ist, oder eine solche in der Schweiz, ist nicht bekannt. Der Blick fällt auf ein markantes Bergmassiv. Im Vordergrund eine Alphütte und eine Dame, die im Schatten eines Felsens und einer Tanne ruht. Stilistisch ist es ein typisches Werk Frölichers.
Otto Frölicher wurde 1840 als Sohn des Regierungsrates Josef Frölicher in Solothurn geboren. 1859 immatrikuiuerte Otto Frölicher, der als Sprössling bereits ein bemerkenswertes Zeichentalent an den Tag gelegt hatte, an der renommierten Kunstakademie in München, wo er bei seinem Landsmann Johann Gottfried Steffan studierte. 1863 setzte er seine Ausbildung in Düsseldorf fort.
Nach Aufenthalten in der Heimat und in Frankreich kehrte Frölicher 1877 nach München zurück, wurde sesshaft und erteilte neben seiner Tätigkeit als Maler Unterricht. Er war Mitglied der Künstlergruppe Allotria und war Vorsitzender des schweizerischen Unterstützungsvereins in München. Er starb im November 1890 in München nach langer Krankheit. Otto Frölicher gilt als einer der führenden Schweizer Vertreter der so genannten "Paysage Intime".
Wie es typisch für Frölichers Schaffen ist, verzichtet er auch im vorliegenden Gemälde auf intensive Farbgebung. Stilistisch war er seinen Zeitgenossen voraus und galt als früher Wegbereiter des Impressionismus.
Das sehr stimmige Ölgemälde ist vermutlich auf Papier gemalt und auf Malplatte kaschiert (Angabe ohne Gewähr). Neben der sitzenden Frau monogrammiert Frölicher mit O.F. Verso bestätigt seine Schwester Clara Bobst-Frölicher eigenhändig die Authentizität des Gemäldes. Es ist undatiert, dürfte aber in den 1880er-Jahren entstanden sein.
Alois Arnegger – Die Berninagruppe
Alois Arnegger hält hier die Schweizer Hochgebirgsgruppe um den Piz Bernina in der winterlichen Abendsonne fest. In der Mitte, noch fast im vollen Sonnenlicht stehend, sehen wir den Piz Morteratsch (3751m), dahinter erhebt sich der majestätische Piz Bernina (4049m) mit dem vorgelagerten Biancograt. Am rechten Bildrand fällt der Blick über die Fuorcla da Boval auf den Piz Roseg (3935m) im Hintergrund. Im Vordergrund, jedoch weitgehend im Schatten stehend und somit aus der Hauptszene gerückt, ziehen sich frische Skispuren durch den Neuschnee und verschwinden zwischen schneebehangenen Arven. Die Abbildung des Gebirgsmassivs entspricht hier weitgehend der Natur, wie es Arnegger umzusetzen pflegte. Einzig die Bäume gehören in Wirklichkeit kaum hierhin, zumal sich selbst im Kanton Graubünden auf dieser Höhe keine Bewaldung mehr findet.
Das Oeuvre des schaffenskräftigen österreichischen Malers Alois Arnegger (1879-1967) kann grob in zwei Gruppen eingeteilt werden: Südliche Küstenlandschaften und winterliche Gebirgslandschaften. Den farbintensiven Gemälden von Gestaden an italienischen Seen oder der Amalfiküste stehen die zauberhaften Winterwelten vornehmlich in den österreichischen oder Südtiroler Alpen gegnüber. Oft setzt er sie ins Abendlicht. Hochgebirgsansichten aus der Schweiz wie die vorliegende jedoch finden sich weniger in Arneggers Werk, weshalb dieses Gemälde als Seltenheit ist in seinem Schaffen angesehen werden kann. Er hat davon jedoch mehr als eine Version ausgeführt.
Arnegger gelingt es hier einmal mehr meisterhaft, den Zauber des Gebirges im Strahle der untergehenden Sonne hervorzuheben. Er unterstreicht die Anmut der Berge, deren Unberührbarkeit und Schönheit – im tiefsten Winterkleid. Durch die völlige Abwesenheit von Menschen – nur deren Spuren im Schnee erinnern an sie – strahlen Arneggers Gebirgslandschaften stets eine kontemplative Ruhe aus, weshalb sie am Kunstmarkt sehr begehrt sind.
Georg Emil Libert – Waldlandschaft am Ufer
Ein hochromantische Landschaftesvedute des dänischen Malers Georg Emil Libert (1820-1908). Ob es sich beim Gewässe links um das Meer oder um einen See handelt? Die Uferpartie ist dicht mit Laubbäumen und Buschwerk bestanden. Die unbefestigte Strasse führt zu einem Waldhaus mit rauchendem Schornstein, die mit einem Boot ankommenden Menschen im linken Mittlgrund gehören wohl zum Haus. Im Hintrgrund verliert sich die malerische Uferpartie in der Ferne.
Der in der dänischen Hauptstadt als Sohn eines Tischlers geborene Libert studierte an der Königlichen Akadmie Kopenhagen beim Historienmaler Johann Ludwig Gebhard Lund (1777-1867). Längere Studienreisen führten Libert hauptsächlich nach Deutschland und in die Schweiz. Es war vor allem die Landschaftsmalerei der Münchner Schule, die den Stil Liberts beeinflusste.
In seiner Heimat war er vor allem bekannt für seine Ansichten von Bornholm. Liberts Werke wurden in namhaften Ausstellungen in Kopenhagen präsentiert. Ein grosser Teil seines Schaffens befindet sich in den Sammlungen der Dänischen Nationalgallerie und im Thorvaldsen-Museum. Georg Emil Libert starb 1908 in seiner Heimatstadt.
Das hier angebotene, sehr gelungene Landschaftsgemälde ist repräsentativ für Liberts Stil. Es ist unten rechts signiert.
David Alois Schmid – Blick übers Zugerland
Eine sehr ansprechende Zeichnung des Schwyzer Künstlers David Alois Schmid (1791-1861). Sie zeigt den Blick über das Zugerland auf die Waldstätter Alpen. Im Vordergrund schlängelt sich die Sihl durch Sihlbrugg und das Sihltal. Dahinter sind das Dorf Neuheim und die Baarburg erkennbar. Links im Bild erhebt sich die Rigi Kulm und im Hintergrund die Waldstätter Alpenkette.
Bei der Technik handelt es sich dem Anschein nach um eine Bleistift-/Graphitzeichnung, übergangen mit Pinsel, partiell weiss gehöht auf brauntönigem Papier. Die Zeichnung ist – zumindest im sichtbaren Bereich – nicht signiert (nicht ausgerahmt). Verso ein Etikett, welches bescheinigt, dass das gerahmte Blatt vom genannten Künstler und dem einst renommierten Kunsthandels- und Rahmenfachgeschäft Reichlin in Küssnacht a.R. stammt. Der Nachfolger führt heute die bekannte Galerie Urs Reichlin in Zug.
David Alois Schmid stammte aus dem Kantonshauptort Schwyz und machte sich als Landschaftsmaler, Aquarellist und Kupferstecher einen Namen. Eines seiner Spezialgebiete war die Trachtenmalerei, nach denen namhafte Graveure Reproduktionen angefertigt haben.
WMF – Art Déco Kaffee-/Teekern, vierteilig
Dieses elegante, sehr augenschmeichelnde Set stammt von der bekannten Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen, ein altes Traditionsunternehmen, welches bis heute produziert.
Alle Teile tragen die so genannte Straussenmarke, welche in ihrer Form auf eine Entstehungszeit in den 1920er-/1930er-Jahren verweist. Die Ausformung ist schönstes Art Déco, resp. Jugendstil. Die Punze "M-P1." dürfte eine Modellkennzeichnung sein.
Der Kern besteht aus einer Kaffeekanne, einer Teekanne, einem Sahnegiesser und einer Zuckerdose. Die Griffe der beiden Kannen sind mit einem Bastgeflecht umfasst. Alle Wandungen sind regelmässig polygonal gestaltet. Beim Material handelt es sich vermutlich um verchromtes oder vernickeltes Metall.
Johann Sebastian Hersche – Der hl. Dominikus erhält den Rosenkranz
Das grosse Gemälde stammt vom Ostschweizer Barockmaler Johann Sebastian Hersche (1619-ca.1691). Es zeigt die Rosenkranzübergabe an die Heiligen Dominikus und Katharina von Siena durch die Muttergottes. Von einer grossen Engelsschar begleitet, lässt die Muttergottes mit Jesuskind von einem assistierenden Engel den beiden Heiligen Dominikus und Katharina von Siena je einen Rosenkranz überreichen. Der das schwarzweisse Ordensgewand tragende Dominikus breitet die Arme aus, Katharina hält sie zum Gebet gefaltet. Unten rechts sind als Attribute des Dominikus eine Weltkugel sowie ein Hund mit brennender Fackel im Maul dargestellt.
Der Schöpfer des prächtigen Gemäldes von 1679, Johannn Sebastian Hersche, ist 1619 in Appenzell als Sohn des Malers und Vergolders Baschon Hersche und dessen Frau Wibrat geb. Stärchi geboren worden. Über Jugend und Ausbildung Hersches ist kaum etwas bekannt. Verbürgt ist, dass Hersche längere Zeit mit dem bedeutenden Konstanzer Barockmaler Johann Christoph Storer (1620–1671) im Atelier von Ercole Procaccini d. J. (1605–ca.1680) in Mailand tätig war. Hersche zeichnet für zahlreiche Gemälde und Malereien in barocken Kirchen vor allem in der Ostschweiz verantwortlich. Viele von ihnen müssen als Zuschreibungen gelten, da der Maler nur selten signiert hat. 1660 ernannte Abt Gallus Alt von St. Gallen Hersche zum Hofmaler, was ihm entsprechendes Ansehen einbrachte. Hersches bedeutendstes Werk ist der aus 26 grossformatigen Bildern bestehende Deckenzyklus mit Szenen aus dem Leben des heiligen Gallus in der Galluskapelle im St. Galler Klosterkomplex.
Standort und Verwendung des Gemäldes sind bislang nicht bekannt. Rahmung und Form deuten auf die Funktion eines Altarblattes in einer Kirche oder Kapelle hin, dagegen spricht allenfalls das Vorhandensein der eben beschriebenen Signtur mit Wappen. Johann Sebastian Hersches Sterbedatum ist nicht genau bekannt. Er dürfte um ca. 1691 im heute zur Stadt St. Gallen gehörenden St. Fiden verstorben sein.
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